Selten noch war bei Österreichs Judo-Nationalteam der Fun-Faktor bei einem Trainingslager ähnlich hoch. Die 18 ÖJV-Top-AthletInnen (6 Frauen, 12 Männer, u.a. Sabrina Filzmoser, Berni Graf, Magdalena Krssakova, Daniel Allerstorfer, Shamil Borchashvili, Aaron Fara und Stephan Hegyi) dürfen endlich wieder in (Judo-) Aktion treten, ganz ohne Einschränkungen wie Abstandsregeln – vom Fiebermessen vor dem Training und penibel geführten Teilnahme-Listen abgesehen. Die ersten Würfe seit knapp vier Monaten machen den Schützlingen von Bundestrainer Patrick Rusch sichtlich Spaß.
Sie lächeln, werfen, lächeln… „In dieser Situation war von uns noch niemand. Höchstens nach schweren Verletzungen. Normalerweise stehen bei uns 4 – 5 Trainings-Wettkämpfe pro Woche auf dem Programm. Jetzt mussten alle, wirklich alle knapp 20 Wochen pausieren – macht an die 100 versäumten Technik- und Wurftrainings. Das sieht man ihnen an“, meint ÖJV-Sportdirektor Markus Moser. „Sie können vom Werfen nicht genug kriegen!“
Bis Ende August werden die versäumten Randoris so gut wie möglich nachgeholt. „Es war höchste Zeit für den Re-Start. In Ländern wie Slowenien, Ungarn oder Tschechien ging’s schon vor einigen Wochen wieder los“, so Rusch. Bei den ersten Trainingseinheiten mahnte er noch zur Vorsicht: „Bitte nicht gleich mit 100 Prozent loslegen. Passt Euch langsam wieder der neuen Situation an. Wir wollen alles, nur keine Verletzungen!“
„Es tut gut, wieder in gewohnter Umgebung zu sein. Das Alleine-Trainieren bzw. Abstand halten ist natürlich keine Dauerlösung“, grinst Sabrina Filzmoser. „Die nächsten 12 Tage werden wir trainieren bis zum Umfallen. Ohne Werfen ist Judo nur halb so schön“, betont Aaron Fara. „Kraft und Ausdauer haben wir in den letzten Wochen genug trainiert, jetzt geht’s darum, die Judo-Technik zu forcieren“, meint Bernadette Graf.
Frühestens im August sind Trainingslehrgänge mit anderen Nationen geplant. Am 28. August soll ein Trainings-Wettkampf gegen Deutschland in Wien stattfinden (live im ORF).
Nationalteamkader, Trainingslager Mittersill II (1. – 11. Juli), Frauen (6): Lisa Dengg (ESV Sanjindo/- 48 kg), Olivia Taroncher (JCK Carnuntum/- 52), Sabrina Filzmoser (LZ Multikraft Wels/- 57), Magdalena Krssakova (JC Sirvan/- 63), Michaela Polleres (JC Wimpassing/- 70), Bernadette Graf (JZ Innsbruck/- 78); Männer (12): Marvin Pum (VB Galaxy Tigers/- 66), Mathias Czizsek (VB Galaxy Tigers/- 73), Lukas Reiter (JC Wimpassing/- 73), Christopher Wagner (VB Galaxy Tigers/- 73), Shamil Borchashvili (LZ Multikraft Wels/- 81), Adam Borchashvilli (VB Galaxy Tigers/- 81), Johannes Pacher (VB Galaxy Tigers/- 90), Marko Bubanja (VB Galaxy Tigers/- 90), Michael Niederdorfer (ESV Sanjindo/- 90), Aaron Fara (JC Wimpassing/- 100), Stephan Hegyi (S.C. Hakoah/+ 100), Daniel Allerstorfer (UJZ Mühlviertel/+ 100); Unter-21 (3. – 6. Juli), Frauen (14): Jacqueline Springer (Vienna Samurai/- 48), Larissa Sickinger (Judogym/- 48), Franziska Kaiser (JU Flachgau/- 57), Julia Sommer (Judo Jennersdorf/- 57), Asimina Theodorakis (WAT Stadlau/- 57), Lisa Grabner (JC Wimpassing/- 57), Susanne Lechner (Judoteam SHIAI DO/- 63), Rosalie Wöss (ASKÖ Reichraming/-. 63), Anna-Lena Schuchter (LZ Vorarlberg/- 70), Aleksandra Seslic (JU Flachgau/- 70), Pia-Jaqueline Kraft (JZ Innsbruck/- 70), Miriam Pfeifenberger (JU Flachgau/- 70), Marlene Hunger (JC Wimpassing/- 78), Maria Höllwart (ESV Sanjindo/+ 78); Männer (9): Nikolas Rechberger