Das Österreichische Olympische Comité lud zum Workshop „Von Paris nach L.A.“ ins Wiener Innenstadt-Hotel So und Vertreter:innen von 37 Sportfachverbänden bzw. der sechs Olympiazentren waren geladen. ÖJV-Sportdirektor Markus Moser war – u.a. gemeinsam mit Segel-Sportdirektor Matthias Schmid und Climbing-Austria-Geschäftsführer Heiko Wilhelm – einer der Podiumsgäste.
Noch sind’s mehr als drei Jahre und sieben Monate zu den Sommerspielen in Kalifornien. „Fünf Medaillen, zwei davon in Gold, dazu weitere 20 Top-Ten-Platzierungen. So haben wir uns von Rio über Tokio nach Paris im Medaillenspiegel konstant nach vorne schieben können – von 78 auf 53 und 36. Die Entwicklung gibt uns recht“, meinte ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel. „Im Sinne des Strebens nach Exzellenz geht es uns darum, die Geschehnisse von Paris im Detail zu analysieren und entsprechende Lehren für L.A. 2028 zu ziehen“, erklärte Sportdirektor Christoph Sieber.
ÖJV-Sportdirektor Markus Moser verriet: „Wir haben unser Leistungssportkonzept vor Tokio radikal umgestellt. Das Ziel war, sich mittelfristig bis 2028 ideal aufzustellen. Die drei Kernpunkte: 1.: Die Schaffung eines Bundesstützpunktes am Olympiazentrum Oberösterreich in Linz, um den Großteil der qualitativ hochwertigen Trainingseinheiten gemeinsam, mit den stärksten Athlet:innen, durchführen zu können. 2.: Wir haben den Trainerstab entscheidend verändert und neue Auswahlkriterien definiert. Dass wir mit Headcoach (und Olympiasiegerin) Yvonne Snir-Bönisch einen Lotto-Sechser gelandet haben, ist unbestritten. 3.: Wir haben die Kompetenzen des Bundesstützpunktes, der Landesstützpunkte und der Vereine noch klarer definiert und die Kommunikation untereinander verbessert.“
Heiko Wilhelm, Geschäftsführer des Österreichischen Kletterverbandes, erzählte: „Die Spiele in Paris waren in ihrer Atmosphäre und Anspannung für uns einzigartig – nach der Premiere in Tokio ohne Zuschauer:innen. Unser Erfolgsgeheimnis? Wir hatten das Glück, mit zwei außergewöhnlichen Athlet:innen an den Spielen teilzunehmen. In erster Linie sind die zwei Medaillen ihr Verdienst. Beide bringen das oft schwer erkennbare Etwas mit, das es braucht, um bei Olympia erfolgreich zu sein. Wir als Verband haben lediglich versucht, ein Umfeld zu bieten, sodass die beiden ihr Training und ihre Vorbereitung optimal gestalten können. Ohne jegliche Form von Ablenkung. Manchmal haben wir versucht, den Erwartungsdruck herauszunehmen, ein anderes Mal haben wir die Art der Unterstützung kurzfristig erhöht. Für L.A. gilt es, einen Spagat zu schaffen zwischen breiter Vorbereitung und gezielter Individualisierung für die einzelnen Disziplinen.“
Matthias Schmid, Sportdirektor des Österreichischen Segelverbandes, resümierte: „Es ist uns gelungen, den absoluten Fokus auf die Paris-Vorbereitung und die olympischen Bewerbe nie zu verlieren. Wir haben in Zusammenarbeit mit dem ÖOC ein perfektes Umfeld und Set-Up vor Ort kreiert, um unsere Ziele erreichen zu können. Im Verband herrscht ein bedingungsloses Commitment zum Spitzensport und wir haben es in allen Bereichen, vom Coaching bis hin zur Materialfrage, geschafft, internationales Know-how auf absolutem Top-Niveau einzubauen und zu unserem Vorteil zu nutzen. Für L.A. wollen wir noch engmaschigere Kontrollen und Evaluierungen einführen, um Herausforderungen noch früher erkennen zu können.“