In tiefer Trauer geben wir
bekannt, dass unser langjähriger Judofreund und ÖJV-Funktionär Gerhard Bucina am 28.
Jänner 2019 unerwartet verstorben ist. Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie
und seinen Angehörigen.
Gerhard Bucina wurde am 1. Oktober 1941 geboren
und begann 1958 mit dem Judo bei der Sportunion Döbling, der er bis zuletzt
angehörte. 1964 erwarb er seinen 1. Dan. Er war in der österreichischen
Judofamilie durch sein großes Technikwissen und sein vielfältiges Engagement
für unsere Sportart bekannt.
In der Zeit von 1966 bis
2001 war er als Bundeskampfrichter tätig. Auch nach dieser Zeit war Gerhard
Bucina bei jedem Bundeskampfrichterkurs mit dabei, wo er bei Diskussionen stets
sein Expertenwissen und detailliertes Technikverständnis einbrachte. Bis
zuletzt war er auf Landesebene als Kampfrichter im Einsatz.
Von 1973 bis 1987 war er Prüfungsreferent des Österreichischen Dankollegiums.
In dieser Zeit trug er maßgeblich für die laufende Entwicklung der Kyu
Prüfungsordnung bei. Auf seine Initiative gab es beispielsweise erstmals ein
Lehrvideo des gesamten Kyuprogramms.
1983 erwarb er als erster Judoka in Österreich den 6. Dan durch eine Prüfung.
Bis zuletzt war er als Prüfer und Berater im Prüfungsreferat tätig. Das letzte
große Projekt, an dem er mitarbeitete war die aktuelle Neugestaltung der
Dan-Graduierungsordnung. Bis zuletzt war er bei fast allen Dan-Prüfungen in der
Kommission tätig, wo er großen Wert auf die exakten Technikausführungen legte.
Gerhard Bucina übte in seiner jahrzehntelangen
Tätigkeit zahlreiche Funktionen im ÖJV aus. Im Jahr 1975 war er Generalsekretär
des ÖJV und befand sich als technischer Koordinator im Organisationskomitee für
die damalige WM in Wien. Er war unter anderem Statistikreferent,
Organisationsreferent und technischer Direktor. Als Behindertensportreferent
begleitete er Österreichs zweifachen Paralympics Sieger Walter Hanl zu den
Spielen in Atlanta und Sydney.
In Würdigung dieser Verdienste erhielt er viele
Ehrungen und Auszeichnungen. Um die wichtigsten zu nennen seien hier die
Ehrenmitgliedschaft im ÖJV und im ÖDK genannt, sowie die Verleihung des 8. Dan
im Jahre 2001.
Im Jahr 1983 übernahm er nach dem Tod von Johannes Ellinger den Judo-Club Albertus Magnus-Schule. Das Üben mit Gleichgesinnten und mit den Kindern seines Vereines erfüllte ihn in jedem Alter mit großer Freude. Er prägte mit seiner Persönlichkeit, seinem Humor und seinem Fachwissen unseren Sport und zahlreiche Judoka. Auch ÖJV Präsident Hans Paul Kutschera zeigt sich bestürzt über den unerwarteten Tod: „Das Ableben von Gerhard Bucina hinterlässt fachlich und menschlich eine große Lücke im Österreichischen Judosport. Gerhard war immer zur Stelle, wenn er gebraucht wurde und leistete jahrzehntelang unbezahlbare Arbeit für unseren Sport.“
Die Beisetzung findet am 12.02.2019 um 09:00 Uhr am Sieveringer Friedhof statt.