Viel Zeit zum Feiern blieb nicht: Sonntag, 3 Uhr früh, ging der Rückflug nach Wien. Montag steht die nächste Trainingseinheit auf dem Programm. Im ersten Sieger-Interview von Taschkent sprach Michaela Polleres über ihren Premierensieg auf Grand-Slam-Niveau, Finalgegnerin Barbara Matic, das Training mit ÖJV-Headcoach Yvonne Snir-Bönisch und taktische Feinheiten.
Wie emotional ist dieser 1. Grand-Slam-Sieg für dich, noch dazu mit einem Sieg über Doppel-Weltmeisterin Barbara Matic?
Michaela Polleres: „Der Sieg fühlt sich natürlich richtig gut an. Das letzte Jahr ist mit der Goldmedaille beim Masters in Israel zu Ende gegangen, jetzt beginnt 2023 wieder mit einem Sieg. So kann’s natürlich weitergehen…“
Headcoach Snir-Bönisch sagt, seit Jerusalem hast du noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht, was deine Leistung betrifft. Wie würdest du das beschreiben: Bist du jetzt noch selbstbewusster oder habt ihr taktische Belange verbessert?
Polleres: „Der Masters-Sieg bringt jede Menge Selbstvertrauen. Wenn du das zweitwichtigste Turnier des Jahres gewinnst, kann sich das sehen lassen. Ich würde sagen: Ich bin im Kopf freier und wahrscheinlich auch taktisch noch besser als in den Jahren zuvor. Ich setze die taktischen Anweisungen von Yvonne (Snir-Bönisch) exakt um – wie heute im Finale.“
Wie hast du den Kampf gegen Matic auf der Matte erlebt?
Polleres: „Unsere Kämpfe sind immer extrem knapp. Bei der WM in Budapest 2021 hat sie im Semifinale im Golden Score gewonnen, bei Olympia und jetzt in Taschkent hatte ich das bessere Ende für mich. Heute wollten wir mit Rechtsauslage kämpfen, anders als in Tokio. Ich habe das taktische Konzept sehr konsequent durchgezogen, das hat sich bezahlt gemacht.“
Der Weg Richtung WM stimmt, oder?
Polleres (lacht): „Ja, so kann’s weitergehen. Mein nächster Start wird in Antalya Anfang April sein. Im Mai folgen WM und das Heimturnier in Linz.“