Eigentlich wäre am dritten Tag des Hungary World Judo Masters in Budapest alles angerichtet gewesen für einen dieser „Aaron Tage“: „Angstgegner“ Zelym Kotsoiev (AZE/2, im direkten Duell steht es 0:5), der in Runde zwei auf Aaron Fara (-100/JC Wimpassing/NÖ) gewartet hätte, verpasste die Abwaage. Damit wurde aus der schwierigen Auslosung des 26-jährigen Niederösterreichers über Nacht eine vorteilhafte. Doch eine Slapstick-Aktion im Auftaktkampf gegen Zsombor Veg (HUN) machte die Hoffnungen auf eine österreichische Medaille jäh zunichte. „Aaron hat sich bei einem Wurf selbst ausgeknockt. So etwas kommt vielleicht alle zehn Jahre einmal vor, ist einfach nur Pech“, konnte ÖJV-Headcoach Yvonne Snir-Bönisch ihrem Schützling keinen Vorwurf machen. Aaron Fara selbst nahm sein unfreiwillges Hoppala aller Enttäuschung zum Trotz mit Humor: „Ich hab beim Werfen die Schulter meines Gegners ins Gesicht bekommen, war dann kurz bewusstlos. So zu verlieren ist natürlich richtig bitter, eigentlich sogar unmöglich. Vielleicht sollte ich heute noch Lotto spielen.“
Damit steht fest, dass Österreich das zweitwichtigste Turnier des Jahres ohne Medaille beendet. Als bestes Ergebnis steht am Ende ein fünfter Platz von Titelverteidigerin Michaela Polleres auf der Habenseite. Yvonne Snir-Bönischs Resümee der drei Wettkampftage fällt entsprechend durchwachsen aus: „Natürlich hatten wir teilweise ein absolutes Horror-Los und Aaron hat sich selbst aus dem Turnier genommen, aber ohne Medaille heimzufahren, ist unterm Strich enttäuschend. Einzig Michis Leistung muss man ausklammern. Sie ist aus dem Training raus gestartet und hatte in der Vorbereitung wieder mit ihrer Knieverletzung zu kämpfen. Ihr fünfter Platz ist ganz klar als Erfolg zu werten.“