Traditioneller Höhepunkt der Judo-Austria-Awards-Ehrungen im Rahmen des Final-Four in Gmunden war der sogenannte TV-Block – im Rahmen der ORF-Sport+-Übertragung – zwischen den beiden Finaldurchgängen. Die Awards-Sieger:innen bzw. weiteren Geehrten im Detail:
Weibliche Judoka des Jahres: Michaela Polleres
Eigentlich war es für MICHAELA POLLERES (-70/JC Wimpassing Sparkasse) ein durchaus schwieriges Jahr – mit diversen leichten Blessuren (Knie, Gehirnerschütterung) bzw. Krankheiten. Am Tag X, bei der Weltmeisterschaft in Doha, zeigte sich die 26-jährige Niederösterreicherin einmal mehr von ihrer besten Seite und gewann ihr zweites WM-Bronze. Neu: Am 5. März gelang Michaela in Taschkent der erste Grand-Slam-Sieg. In der Weltrangliste rangiert sie aktuell auf Platz 3, das Ticket für die Olympischen Spiele in Paris ist ihr nicht mehr zu nehmen.
Männlicher Judoka des Jahres: Aaron Fara
Die Geschichte kann man nicht oft genug erzählen: Im Jänner, nach seinem vorzeitigem Aus beim Grand-Prix in Portugal erklärte AARON FARA (-100/JC Wimpassing Sparkasse) teamintern seinen Rücktritt, wollte nur noch ein Grand-Slam-Turnier mitnehmen. Insgeheim dachte er schon über seinen Berufsweg nach. Aber dann stürmte er Anfang März, bei seinem vermeintlichen Abschied auf der IJF-World-Tour, ins Finale und holte Silber. Drei Wochen später, in Antalya, folgte der erste Grand-Slam-Sieg. Im Oktober noch ein dritter Platz in Abu Dhabi. Bei der EM landete der 26-jährige Niederösterreicher auf Rang 7, im IJF-Ranking ist er 14. – das Olympia-Ticket ist ihm längst sicher. Von Karriere-Ende ist längst keine Rede mehr…
Veteranen des Jahres: Claudia Loos & Iulian Rusu
CLAUDIA LOOS sicherte sich in Abu Dhabi ihren bereits zweiten Veteranen-WM-Titel (F4/-78/JC Vila Vita Pannonia Wallern/B). Im Juni hatte die 45-jährige Burgenländerin in Podcetrtek (SLO) schon EM-Gold gewonnen. Für IULIAN RUSU (M6/-100/Judo Askö Pit Kalsdorf/ST) war es der bereits 3. WM-Titel, dazu ist der 56-jährige Steirer 2-facher Masters-Europameister.
Dan-Verleihung für Andreas Bernhofer/Thomas Stückler
Die Überraschung ist gelungen, beide erfuhren erst in Gmunden von ihrer Graduierung – beide sind ab sofort Träger des 5. Dans. ANDREAS BERNHOFER fungiert seit 2018 als IJF-A-Kampfrichter und ist Mitglied des Österreichischen-Kampfrichter-Ausschusses. Der Salzburger Mozarteum-Professor hat sich auch als Behindersport-Veranstalter bzw. mit seinem Engagement für die Judo Union Hallein einen Namen gemacht. THOMAS STÜCKLER , Technischer Direktor des ÖJV und Vorstandsmitglied, ist von keinem heimischen Judo-Turnier wegzudenken und trägt maßgeblich zur Weiterentwicklung des Judosports in Österreich bei. Für die Europäische Judo Union ist er als Sports Commissioner tätig.
Silbernes Verdienstzeichen der Republik Österreich: ÖJV-Vizepräsident Albert Gmeiner
ALBERT GMEINER fungiert seit 1994 als Chef-Organisator des wohl größten und prestigeträchtigsten Judo-Trainingslagers der Welt, dem Olympic Training Camp in Mittersill, das immer im Jänner abgehalten wird. Mehr als 1.000 Aktive kommen Jahr für Jahr, für 2024 haben schon Stars wie die zweifachen Olympiasieger:innen Clarisse Agbegnenou (FRA) und Lukas Krpalek (CZE) zugesagt. Von 2002 bis 2021 war er Technischer Direktor des ÖJV, aktuell ist er ÖJV-Vizepräsident. International fungierte er mehrere Jahrzehnte als internationaler Kampfrichter, aktuell ist er EJU Sports Commissioner.