Ludwig Paischer eröffnet die Judo-WM in Chelyabinsk am Montag gegen den Briten Ashley McKenzie, gegen den er eine 0:2-Bilanz aufweist. Allerstorfer zieht Ex-Weltmeister Kamikawa. Bundestrainer Marko Spittka spricht von einem „durchwachsenen Los“.
Hinzu kommt, dass Paischer bei zwei Siegen bereits im Achtelfinale der Klasse bis 60 kg auf den Weltranglisten-Zweiten Amiran Papinashvili aus Georgien treffen könnte.
Sabrina Filzmoser hat zwar ein Freilos, danach könnte es mit Kifayat Gasimova aber gegen eine Dauerrivalin der Welserin gehen. Bereits neunmal (4:5) kreuzten die beiden auf der World Tour die Klingen. Bei zwei Siegen könnte auf die als Nummer fünf gesetzte 34-Jährige im Viertelfinale Automne Pavia warten. Gegen die Französin zog sich Filzmoser im EM-Finale 2013 einen komplizierten Oberarmbruch zu. Ebenfalls bis 57 kg trifft Tina Zeltner auf Jovana Rogic (SRB).
Das „große“ Los hat Daniel Allerstorfer gezogen. Der 21-Jährige bekommt es mit dem japanischen Open-Weltmeister von 2010 Daiki Kamikawa zu tun. Der Japaner, um den es in den vergangenen Jahren etwas ruhiger geworden war, ist der letzte Kämpfer, der Superstar Teddy Riner (FRA) geschlagen hat.
Gute Aussichten für Unterwurzacher Bis 63 kg sollte der Einzug für die an vier gesetzte Kathrin Unterwurzacher zumindest bis ins Viertelfinale machbar sein. Die Tirolerin beginnt nach einem Freilos gegen die Weltranglisten-63. Wisneybi Machado (VEN). Hilde Drexler ist in ihrem Auftaktkampf gegen Szandra Szogedi (GHA) von der Papierform her ebenfalls Favoritin.
Kein leichtes Los für Bernadette Graf. Die EM-Dritte bekommt es bis 70 kg mit der georgischen Dame Esther Stam zu tun. Die gebürtige Niederländerin kämpft seit heuer für die männliche Judo-Großmacht.
Marcel Ott startet bis 81 kg gegen Konstantins Ovichinnikovs (LAT) in die WM. Eine Hürde, die innerhalb seiner Möglichkeiten liegt. Der erste ordentliche Kracher könnte nach zwei Siegen mit dem an drei gesetzten Victor Penalber (BRA) warten.
Die erste Reaktion von Marko Spittka fällt gemischt aus. „Es hätte uns definitiv schlimmer treffen können“, meint der Deutsche mit Verweis auf die Weltranglisten-Ersten, die allesamt umgangen werden konnten. „Es ist sicherlich durchwachsen.“ Assistenz-Trainer Bela Riesz ergänzt nach einem längeren Blick durch die Listen: „Wenn ich mir das so ansehe, gibt es ohnehin kein leichtes Los mehr.“
Die Auslosung (www.ippon.org) im Überblick:
-60: Paischer (22. der Weltrangliste) gegen Ashley McKenzie (GBR/16. der Weltrangliste/0:2 im Head-to-Head) -81: Ott (31.) gegen Konstantins Ovchinnikovs (LAT/69./1:0) +100: Allerstorfer (34.) nach Freilos gegen Daiki Kamikawa (JPN/41./0:0)
-57: Filzmoser (5.) nach Freilos gegen Siegerin aus Kifayat Gasimova (AZE(23./4:5) gegen Hana Carmichael (USA/19./1:0) -57: Zeltner (25.) nach Freilos gegen Jovana Rogic (SRB/20./0:0) -63: Unterwurzacher (5.) nach Freilos gegen Wisneybi Machado (VEN/63./0:0) -63: Drexler (14.) gegen Szandra Szogedi (GHA/60./0:0) -70: Graf (11.) nach Freilos gegen Esther Stam (GEO/43./0:0)