Sonntag startet die Judo-Weltmeisterschaft in Doha (7. – 14. Mai/658 Aktive aus 99 Nationen), im Vorfeld lud die IJF zum traditionellen Kongress. Unter den 300 Delegierten waren mit ÖJV-Präsident Martin Poiger und Vizepräsidentin Sabrina Filzmoser zu finden. Die vierfache Olympia-Starterin und zweifache Europameisterin fungiert im Internationalen Judoverband als Vorsitzende der Athlet:innen-Kommission, Martin Poiger ist neben seinem ehrenamtlichen ÖJV-Mandat auch hauptberuflicher Generalsekretär der Europäischen Judo Union (EJU).
Neben den obligaten sportpolitischen Diskussionen zur WM-Teilnahme von 20 individuellen russischen/weißrussischen Sportler:innen unter neutraler Flagge bzw. zum Rückzug der ukrainischen Delegation war die Wahl von Lisa Allan zur neuen IJF-Generalsekretärin das bestimmende Thema. Die Britin folgt Jean Luc Rouge (FRA – er war 12 Jahre im Amt) nach.
„Die IJF hält sich an die IOC-Linie und appelliert an die Ukraine, für zukünftige Events den Boykott zu überdenken. Gleichzeitig sind auch die Argumente des ukrainischen Präsidenten nachvollziehbar, der aktuell ein Miteinander mit Russland/Weißrussland kategorisch ausschließt. Wir hätten uns im Sinne der Fairness und sportpolitischen Unabhängigkeit alle Top-Athlet:innen in Doha bei der WM gewünscht – aber das ist aktuell nicht realisierbar“, meinte ÖJV-Präsident Martin Poiger.
Das rot-weiß-rote Führungsduo Poiger/Filzmoser nutzte den Kongress auch, um für den Heim-Grand-Prix in Linz (25. – 27. Mai) PR in eigener Sache zu machen. Bislang haben 383 Judoka aus 59 Nationen genannt, darunter auch 3 Olympiasieger und 12 Top-Ten-Athlet:innen.