Drei Medaillen hatte Elena Dengg (-70/ESV Sanjindo Bischofshofen/S) auf Junioren-Niveau schon: EYOF-Silber, EM-Silber und EM-Bronze. Damit nicht genug: Die 19-jährige Salzburgerin, aus Mariapfarr im Lungau, gewann bei der Unter-21-WM in Odivelas (POR) das Finale um Platz 3 gegen die Schweizerin April Lynn Fohouo im Golden Score und holte Bronze.
Das Finale um WM-Bronze war eine Neuauflage des EM-Bronzekampfes am 8. September in Den Haag (NED). Damals hatte Dengg die Startphase verschlafen, geriet nach wenigen Sekunden mit Waza-ari in Rückstand, konnte den Kampf aber noch drehen und gewann mit einem sehenswerten (tiefen) Seio-nage mit Ippon. Diesmal ging das Duell ins Golden Score. Nach 4:47 Minuten dann die erlösende Waza-ari-Wertung und der Sieg.
„Elena war mit einer starken Verkühlung gehandicapt, auch das Knie ist wegen einer Seitenbandverletzung nicht bei 100 Prozent. Aber mit einer großen Willensleistung hat sich Elena zu einer Medaille gekämpft, das war beeindruckend“, lobte ÖJV-Junioren-Headcoach Béla Riesz.
„Meine erste Junioren-WM-Medaille war das große Ziel. Letztes Jahr bin ich in Runde 3 ausgeschieden. Natürlich war ich nicht ganz fit, aber als Judoka, der Erfolg haben will, musst du mit solchen Situationen klarkommen. Sonst wäre wahrscheinlich noch mehr möglich gewesen“, strahlte die frischgebackene Bronzemedaillengewinnerin.
Elena Dengg musste sich nur im Halbfinale der Japanerin Mayu Honda, ihres Zeichens schon Studenten-Weltmeisterin, nach hartem Kampf mit Hansoku-make (3 Shidos, 3:19 Min.) geschlagen geben. „Es war mein erster Kampf gegen eine Japanerin. Dafür war der Kampf nicht schlecht, speziell wenn man weiß, dass die Vorbereitung wegen der Knieprobleme nicht optimal verlief. Also ich glaube nicht, dass Mayu (Honda) unschlagbar ist. Beim nächsten Mal kann ich vielleicht den Spieß umdrehen…“
Zuvor gab es für das ESV-Bischofshofen-Talent jeweils Ippon-Siege gegen Maya Ribeiro-Novais (SWE), Tais Pina (POR) und Adelina Novitzki (ISR). Im Finale um Bronze durfte sich Elena Dengg über den dritten Sieg im dritten Duell mit April Lynn Fohouo (SUI) freuen. Der WM-Medaillen-Coup war damit perfekt! „Riesendank an alle ÖJV-Physios, speziell an Bianca Zauner vom Olympiazentrum OÖ, die hat mich sogar in ihrem Urlaub behandelt, damit das Knie für die U-21-WM hält.“ Nachsatz: „Jetzt werde ich das linke Bein mal hochlagern und Ruhe geben.“ Judo steht für die nächsten Tage jedenfalls nicht auf dem Programm…
Detail am Rande: Von den acht gesetzten Judoka holten nur Elena Dengg (Nummer 3) und die Slowenin Kaja Schuster (8) eine Medaille und zwar jeweils Bronze. Die anderen sechs schieden allesamt vorzeitig aus. Junioren-Weltmeisterin und Dengg-Bezwingerin Mayu Honda hat heuer kein internationales Junioren-Turnier bestritten, lag vor dem Wettkampf nur auf Platz 62 der Junioren-Weltrangliste.
Junioren-WM (Unter-21) Odivelas (POR, 461 Judoka aus 68 Nationen), 3. Wettkampftag, – 70 kg, Endstand: 1. Mayu Honda (JPN), 2. Kaillany Cardoso (BRA), 3. Elena Dengg (AUT/3), Kaja Schuster (SLO/8), 5. April Lynn Fohouo (SUI), Adelina Novitzki (ISR), 7. Gaya Bar Or (ISR), Jovana Cakarevic (SRB). Medaillenspiegel nach 3 Tagen: 1. Japan 7 x Gold – 2 x Silber – 2 x Bronze, 2. Aserbaidschan 1-2-0, 3. Italien 1-1-2, 4. Frankreich 1-0-1, 5. Brasilien 0-1-1, 11. Österreich 0-0-1.