„Drei Medaillen bei den letzten vier Großereignissen. Michi ist die Konstanz in Person, eine Medaillenbank“, gab sich ÖJV-Headcoach Yvonne Snir-Bönisch nach dem erfolgreichen Bronzekampf von Michaela Polleres erleichtert. Die ersten Stimmen aus dem Judo-Austria-Team nach der Siegerehrung:
Michaela Polleres: „Jetzt, am Ende des Tages bin ich schon richtig froh über die (Bronze-) Medaille. Als ich im Semifinale verloren habe, war ich schon traurig, enttäuscht, weil ich hätte den Kampf gewinnen können, es war richtig knapp. Auch das Viertelfinale war richtig knapp, ich lag schnell zurück – bis fünf Sekunden vor Ende der regulären Kampfzeit, konnte den Kampf dann aber noch umdrehen. Ich hab‘ mir eingeredet, dass ich nicht vorzeitig ausscheiden will… Das hat geholfen. Meine zweite WM-Bronzemedaille ist eine sehr wichtige Medaille, mitten in der Olympia-Qualifikation, das ist schon der Wahnsinn. Noch dazu, weil ich nach der Knieverletzung in Antalya nur sehr eingeschränkt trainieren konnte. Ich bin noch nicht ganz dort, wo ich von meinen Trainingsleistungen schon sein könnte. Aber es wird immer besser und das ist cool. Der Bronzekampf ging eigentlich sehr schnell vorbei, ich war im Bodenkampf zunächst im Nachteil, hab‘ mich aber zurückgekämpft und sie abgewürgt…. Damit hatte ich Bronze sicher.“
Headcoach Yvonne Snir-Bönisch: „Natürlich waren wir im ersten Moment niedergeschlagen, weil Giovanna Scoccimarro für eine top-fitte Michaela Polleres eigentlich kein Problem sein sollte. Aber man hat in einigen Situationen gemerkt, dass Michaela Trainingsrückstand hat. Wir haben das im Vorfeld nicht groß breitgetreten, aber es ist Fakt. Diese paar Prozent haben gefehlt – trotzdem hätte Michi auch im Finale stehen können. Was man nicht hoch genug einschätzen kann: Michaela Polleres hat bei den letzten vier Saison-Highlights dreimal eine Medaille geholt (1 x bei Olympia, 2 x bei der WM) – das zeugt von höchster Qualität.“
Sportdirektor Markus Moser: „Trotz Knieverletzung am Tag X so da zu sein, das ist die Qualität von Michi. Sie ist nicht umsonst die Nummer 3 der Weltrangliste. Natürlich sind wir erleichtert, eine Medaille geholt zu haben. Wir gehören zu den 18 Nationen (unter 99), die schon Edelmetall haben. Im aktuellen Medaillenspiegel liegen wir ex aequo mit Ungarn auf Platz 14. Und noch ist die WM nicht vorbei, darf man auch Aaron Fara/-100 kg eine Überraschung zutrauen.“