Nicht Lokalmatador Marcus Auer (-60/Creativ Graz/ST), der mit Kreislaufproblemen zu kämpfen hatte und seinen Bronze-Kampf w.o. geben musste, sondern Vize-Europameisterin Elena Dengg (-70/ESV Sanjindo Bischofshofen/S) sorgte mit ihrem Sieg für den rot-weiß-roten Gänsehautmoment am 1. Wettkampftag des Junioren-Europacups in Graz.
Du bist die Nummer 8 im IJF-Junioren-Ranking und Unter-21-Vize-Europameisterin. Der Sieg im Finale gegen die Deutsche Samina Bock kam dann doch überraschend, auch für dich?
Elena Dengg: „Wenn ich jetzt so nachdenke: Ich war in keinem der vier Kämpfe, auch nicht im Finale, nur einen Moment lang in Gefahr den Kampf zu verlieren. Samina Bock ist regierende U-23-Europameisterin und Nummer 1 der Welt – natürlich ist sie als Favoritin in den Kampf gegangen. Ich wusste, dass ich ihren rechten Arm beim Griff kontrollieren muss. Das ist mir richtig gut gelungen.“
Ein Teil deiner Familie war heute in der Halle. Wie sehr hat das geholfen?
Dengg: „Sehr, es gibt irgendwie ein gutes Gefühl. Ich habe mit meinem Bruder Jakob aufgewärmt. Auf der Tribüne waren Mama Christina und meine Großtante Ida. Nervosität kam da eigentlich nie auf. Ich habe den Wettkampftag richtig genossen. Vor Heimpublikum die Hymne hören zu dürfen, ist einfach schön. Ich könnte mich daran gewöhnen.“
Wie geht’s jetzt für dich weiter?
Dengg: „Ich bleibe noch bis Mittwoch in Graz – nehme am Trainingslager teil. Dann geht’s direkt mit der Familie auf Urlaub nach Portugal, zuerst ein paar Tage Lissabon, dann Madeira. Ich freue mich riesig auf ein bisschen Ruhe und Spaß! Danach werde ich mich auf die Saisonhöhepunkte EM und WM vorbereiten. Die zwei Junioren-Europacupsiege in Graz und Birmingham geben mir viel Selbstvertrauen. Bis jetzt läuft alles nach Plan.“