Stephan Hegyi (+90 kg) gewinnt mit Teplice (CZE) auch den zweiten U18 European Cup der Saison. Wieder entscheidet der Wiener alle Kämpfe vorzeitig für sich.
Nein, die Saison ist definitiv noch zu jung, um jemanden in den Himmel zu loben. Doch angesichts der bisherigen Leistungen von Stephan Hegyi scheint ein kurzer Zwischenapplaus durchaus angebracht.
Der Wiener ging heuer bislang bei zwei U18 European Cups auf die Matte. Und nicht genug, dass das Schwergewicht beide auf Rang eins beendete, gewann er auch noch alle seine Einzelkämpfe vorzeitig, also mit Ippon.
In Teplice waren es deren vier. Im Finale hatte Hegyi zwar nur einen Arm von Yahor Kukharenka, doch das reichte ihm, um den Weißrussen mit einem Gyaku-kesa-gatame am Boden festzuhalten. Kukharenka, der von bis 90 zuletzt raufgewechselt war, sei zudem laut den Beschreibungen von Jugend-Nationaltrainer Matthias Karnik „auch kein Schlechter“.
Hegyi, der schon in Teplice als Nummer eins ins Turnier gegangen ist, setzt sich mit dem insgesamt dritten EC-Titel seiner U18-Karriere an die Spitze der Jugend-Weltrangliste.
Nicht nur Licht
Ein Erfolg, der Karnik eigentlich zufrieden stellen sollte. Eigentlich. Zwar freut sich der Coach über die Leistung Hegyis, doch abseits des Senkrechtstarters war die Leistung des ÖJV-Teams auch am zweiten Wettkampftag eher überschaubar. Am besten gefiel Karnik noch die Performance von Julia Laber. Der Seekirchnerin gelangen bei ihrem neunten Platz bis 57 kg zwei Siege und zwei Niederlagen, darunter ein Trostrundensieg über die topgesetzte Deutsche Hannah Delui. Karnik: „So stark wie in den Kämpfen, die sie heute gewonnen hat, habe ich Julia noch nie gesehen.“
Abseits davon ist die Leistung wie erwähnt eher dürftig. „Nicht, dass sie nicht brav gekämpft hätten, aber es hat einige Male halt knapp nicht gereicht“, ortet Karnik bei vielen noch Entwicklungsbedarf. Die Zeit für Nachjustierungen ist jedoch rar. Zwar wird das anschließende Trainingslager in Teplice bestmöglich ausgenutzt, doch bereits am kommenden Wochenende geht es für viele mit den Österreichischen U21-Meisterschaften in Krems weiter. Anfang Mai wartet mit Berlin dann der nächste European Cup. Der erste Saison-Höhepunkt ist die Jugend-EM Anfang Juli in Sofia.