Aus 13 mach‘ 10: Österreich nominiert für die Judo-EM in Prag (19. – 21. November) insgesamt 3 Frauen und 7 Männer. Das ÖJV-Aufgebot wird von der Weltranglisten-Vierten Michaela Polleres, der 2-fachen Ex-Europameisterin Sabrina Filzmoser und Super-Schwergewichtler Stephan Hegyi angeführt, drei Namen wurden aus der ursprünglich eingereichten Nennliste gestrichen: Johannes Pacher (-90/VB Galaxy Tigers/W) muss wegen seiner in Budapest erlittenen Ellbogenverletzung (Seitenband-Fast-Abriss) noch bis Ende November pausieren und fällt ebenso aus wie Bernadette Graf (-78/JZ Innsbruck/T), die nach überstandener COVID-19-Erkrankung noch nicht zu 100 Prozent konkurrenzfähig ist. Die dritte und finale Absage kam Mittwochabend von Mathias Czizsek (-73/VB Galaxy Tigers). Der Wiener zog sich bei der Unter-23-EM in Porec eine Schulterverletzung zu. „Unter diesen Umständen kommt meine EM-Premiere in der allgemeinen Klasse zu früh. Ein Antreten macht keinen Sinn“, gab der 22-jährige Wiener zu.
Bernadette Graf war die erste Athletin, die Nationaltrainer Patrick Rusch abwinken musste. „Die Schulterverletzung ist zur Gänze ausgeheilt, aber die Corona-Folgen machen mir noch zu schaffen. Ich bin aktuell nicht voll konkurrenzfähig, bereite mich lieber in Ruhe auf das Masters in Katar im Jänner vor“, stellte die dreifache EM-Bronzemedaillengewinnerin klar.
„Die Schmerzen sind abgeklungen, dem Ellbogen geht’s zusehends besser – die Eigenblut-Therapie schlägt gut an. Ich hoffe, dass das Gelenk bald wieder voll belastbar ist“, begründete Johannes Pacher seine Entscheidung. „Wenn ich in Prag an den Start gehen würde, wäre nachher eine Ellbogen-OP unumgänglich. Das will ich nicht riskieren!“
„Johannes hätte dringend Punkte für die Olympia-Qualifikation gebraucht. Sein Ausfall tut richtig weh. Bernadette ist ihr Tokio-Fixplatz nicht mehr zu nehmen. Aber sie ist normal bei Europameisterschaften immer für eine Medaille gut. Trotzdem erwarten wir uns auch diesmal wieder zählbare Erfolge – d.h. im Idealfall 2 Medaillen“, hofft ÖJV-Nationaltrainer Patrick Rusch. 2018 hatten Michaela Polleres (-70) und Stephan Hegyi (+100) in Tel Aviv für zwei Bronzemedaillen gesorgt, 2019 in Minsk gab’s ebenfalls zweimal Grund zum Jubel – Bronze durch Stephan Hegyi (+100) bzw. im Teambewerb.
Das Präventionskonzept für Prag ist ähnlich streng wie Ende Oktober beim Grand Slam in Budapest. Pro AthletIn sind 3 negative PCR-Tests Voraussetzung. Kontakte außerhalb der Sporthalle und des Hotels sind nicht gestattet. ÖJV-Präsident Martin Poiger: „Sowohl in Budapest als zuletzt auch bei den U-23- und U-21-Titelkämpfen in Porec gab’s jeweils nur eine Handvoll positiver PCR-Tests.“
Infos am Rande: 1) Mit Shamil und Wachid Borchashvili stehen für Österreich erstmals zwei Brüder in derselben Gewichtsklasse (-81 kg) am Start. 2) Das IJF-World-Tour-Turnier in Zagreb (Grand Slam, vorgesehen Anfang Dezember) wurde aufgrund der Pandemie abgesagt. Geplanter nächster Tour-Stopp: World Judo Masters Katar (Mitte Jänner, der genaue Termin wurde noch nicht final bestätigt).
JUDO TEAM AUSTRIA – EM-Kader für Prag (19. – 21. November):
Frauen (3): -57 kg: Sabrina Filzmoser (LZ Multikraft Wels/OÖ), -63: Magdalena Krssakova (JC Sirvan/W), -70: Michaela Polleres (JC Wimpassing/NÖ); Männer (7): -73: Lukas Reiter (JC Wimpassing/NÖ), -81: Shamil und Wachid Borchashvili (beide LZ Multikraft Wels/OÖ), -90: Marko Bubanja (VB Galaxy Tigers/W), -100: Aaron Fara (JC Wimpassing/NÖ), +100: Daniel Allerstorfer (UJZ Mühlviertel/OÖ), Stephan Hegyi (S.C. Hakoah/W).