Judo Austria durfte Samstagnachmittag bei der Unter-23-EM in Pila (POL) gleich zweimal jubeln. Junioren-Weltmeisterin Elena Dengg (-70/ESV Sanjindo Bischofshofen/S) setzte sich im Finale um Gold gegen die 2-fache U-23-Europameisterin Samira Bock (GER) im Golden-Score mit Waza-ari durch und gewann den zweiten Nachwuchstitel innerhalb von sechs Wochen. Der 20-jährigen Salzburgerin gelang die entscheidende Wertung mit einer Kontertechnik (Tani-otoshi) nach 5:35 Minuten Netto-Kampfzeit. Magamed Borchashvilli (-81/Allianz Kukla Galaxy Tigers/W) holte seine erste Podiumsplatzierung auf internationaler Ebene, gewann den Kampf um Bronze gegen Petr Mlady (CZE) mit Waza-ari (nach Ouchi-gari).
„Besser hätte dieses schwierige Jahr für mich nicht zu Ende gehen können. Aufgrund der vielen Verletzungen, zuerst Daumen, dann Rippe und Knie, war es mein schwierigstes Jahr. Mit 2 x Gold, zuerst bei der Junioren-WM, jetzt bei der Unter-23-EM habe ich mein Saisonziel mehr als erfüllt und es ist gleichzeitig auch das bislang schönste Jahr in meiner Karriere. Die Junioren-EM hatte ich ja auslassen müssen, auch die EM der allgemeinen Klasse. Jetzt habe ich doch noch einen zweiten Titel gewonnen. Das zeigt, dass man nie aufgeben darf, immer 100 Prozent geben muss. Dann wird man am Ende doch noch belohnt“, strahlte Elena Dengg.
Die Nummer 40 im IJF-Ranking der allgemeinen Klasse und Nummer 2 in der Junioren-Weltrangliste stand in Pila in vier Kämpfen insgesamt 20:21 Minuten auf der Matte, bezwang der Reihe nach Claudia Sperotti (ITA), Sarah Mehlau (GER), Aleksandra Kowalewska (POL) und im Finale um Gold Samira Bock (GER). „Samira und ich haben einen ähnlichen Kampfstil. Ich wusste, dass ich mich im Griffkampf durchsetzen muss, um gewinnen zu können. Das ist mir gut gelungen, ich hatte nie das Gefühl, verlieren zu können.“
Übers ganze Gesicht strahlte auch Magamed Borchashvilli. Der 21-jährige Wiener hatte bislang auf internationaler Ebene, im Junioren- und Erwachsenen-Bereich, viermal in einem Bronzekampf gestanden und war immer als Verlierer von der Matte gegangen. Im fünften Medaillenkampf, Samstagnachmittag in Pila, kam endlich die Wende. Magamed setzte sich mit Ouchi-gari gegen Petr Mlady (CZE) durch. Auf dem Weg zum Bronze-Duell schaltete Magamed Bendeguz Demeter (HUN), Mamaoudou Kindi Ba (ESP) und Alexandr Sojka (CZE) aus. Die einzige Niederlage des Tages musste er gegen Omar Rajabli (AZE) hinnehmen. „Ich wollte nicht noch einen Bronze-Kampf verlieren, habe zu 100 Prozent an diese Medaille geglaubt. Dieser Sieg ist mir unglaublich wichtig.“