Die Vorzeichen standen nicht besonders gut: Lubjana „Lulu“ Piovesana (-63/LZ Hohenems/V/3) konnte heuer erst ein Turnier und zuletzt ein Trainingslager im ungarischen Tata bestreiten. „Die Vorbereitung war leider alles andere als optimal“, gestand die 28-jährige Wahl-Vorarlbergerin. Dennoch steht die Olympia-Fünfte bei der EM in Podgorica (MNE) im Finalblock und kämpft um ihre erste Medaille bei einem Großereignis für Österreich. Seit 2020 lebt sie – mit Lebensgefährten Laurin Böhler – in Lochau, seit 2023 besitzt sie einen österreichischen Pass. Die EM ist ihr 25. internationales Turnier für Österreich. Bei Olympia 2024 in Paris, WM 2023 in Taschkent und EM 2024 in Zagreb stand „Lulu“ jeweils im Finale um Bronze und musste sich mit Rang fünf begnügen. Schafft Lubjana Piovesana, ihres Zeichens Nr. sechs der Weltrangliste und 2-fache Grand-Slam-Siegerin in Montenegro die Wende und holt ihre erste rot-weiß-rote Medaille? Die Gegnerin im Kampf um Platz drei ist die Italienerin Carlotta Avanzato. Es ist das erste Aufeinandertreffen der beiden auf internationaler Ebene.
Lubjana Piovesana besiegte auf dem Weg in den Finalblock die Vize-Europameisterin Kaja Kajzer (SLO), Ayten Yeksan (TUR) und Inbal Shemesh (ISR). Die einzige (Ippon-) Niederlage kassierte sie im Viertelfinale gegen die als Nummer sechs gesetzte Manon Deketer (FRA). Noch fehlt ein Sieg auf die heißersehnte Medaille (8. Kampf nach 16 Uhr – live in ORFSport+). ÖJV-Headcoach gibt sich vor dem Finalkampf optimistisch: „Mit Carlotta Avanzato haben wir im Vorfeld nicht gerechnet, sie ist die Nummer 59 der Weltrangliste und hat auf World-Tour-Ebene erst eine Medaille gewonnen. Lulu hat noch nie gegen sie gekämpft – will heute unbedingt ihre erste Medaille für Österreich holen. Die Chancen stehen gut.“