9. Oktober 2024

"Er war mein Anker!"

Sabrina Filzmoser tanzt in vielen Gassen – als Athleten-Sprecherin & Umwelt-Botschafterin des Weltverbands, als Vizepräsidentin des Österreichischen Judoverbands, als „Everest Judo“-Charity-Initatorin, von der Pilotenausbildung gar nicht zu sprechen. Wenn die 44-jährige Oberösterreicherin aus freien Stücken einen Gastkommentar verfasst, dann nur aus triftigen Gründen. Für ihren Ex-Coach und Förderer Klaus-Peter Stollberg, der dieser Tage nach 33 Jahren in Diensten des ÖO-LV und ÖJV in den Ruhestand ging, nahm sich die 4-fache Olympiateilnehmerin und 2-fache Ex-Europameisterin ausreichend Zeit.

„Ich wäre zu gerne in Linz gewesen, bei seinem letzten offiziellen Training vor dem Ruhestand. Aber ich absolviere in den USA meine Pilotenausbildung. Die folgenden Zeilen sind ein Versuch, meine Verbindung zu Stolli Außenstehenden näherzubringen. Ich bin ihm unendlich dankbar“, betont Sabrina Filzmoser. Dann holt sie zur Rundum-Huldigung und -Wertschätzung für den 65-jährigen Wahl-Oberösterreicher aus.

„Noch lange bevor ich ein Teenager war und dienstags mit dem Zug zum Landeskadertraining nach Linz fuhr, lernte ich Coach Stolli beim Neujahrstraining kennen. Mehr als 30 Jahre hat er für diesen Judo-Fixpunkt gesorgt. Und jeder, der konnte, kam… Klaus-Peter formte, leitete, disziplinierte und prägte uns mit seiner systematischen Denkweise. Judoka sollten verlässlich, loyal und konsequent sein, das war sein Credo – und diese Werte versuchte er, Tag für Tag, zu vermitteln. Stolli hatte für jeden ein offenes Ohr und war bereit, auch über den Tellerrand hinauszuschauen. Besonders wichtig war ihm, dass seine Schüler:innen Schule, Studium, Ausbildung und Judo unter einen Hut bekommen. Er wollte uns zu wissbegierigen Menschen formen, die sich für Judo, aber auch für globale Themen, zu begeistern wissen.

Stolli wurde über all die Jahre zum Anker, zu dem ich in meiner langen Karriere immer wieder zurückfand. Er schenkte mir Stabilität, Verlässlichkeit und Ruhe.

Stolli investierte in die Jugend und wurde reichlich – mit Resultaten und Wertschätzung – belohnt. Er lehrte uns Konsequenz und Disziplin, verlor dabei aber nie die Menschlichkeit und nötige Wertschätzung für sein Gegenüber. Das hat er mir, das hat er unzähligen anderen in 33 Jahren beigebracht. Stolli, auf dich kann man immer zählen – dafür bin ich dir unendlich dankbar!“


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