Lubjana „Lulu“ Piovesana ist bei der EM in Podgorica (MNE) die einzige gesetzte ÖJV-Starterin. Die 28-jährige Wahlvorarlbergerin (-63/LZ Hohenems) wird im Halb-Mittelgewicht hinter Weltmeisterin Joanne Van Lishout (NED) und 3-fach-Olympiasiegerin Clarisse Agbegnenou (FRA) als Nummer drei geführt. Die Ausgangsposition ist dennoch sub-optimal: An Judo war in den vergangenen Wochen – nach dem unerwarteten Ableben ihres jüngeren Bruders – freilich kaum zu denken. „Ich bin nach wie vor in Trauer um Luis, das Begräbnis war ja erst letzten Mittwoch. Ich habe sehr wenig trainiert, mein letzter Wettkampf war Mitte Februar, die letzten Wochen verliefen sehr turbulent und traurig. Deshalb gehe ich komplett ohne Erwartungsdruck an den Start. Ich sehe die EM als Vorbereitung für die WM Mitte Juni in Budapest, bis dahin werde ich drei Turniere und jede Menge Randori-Training absolviert haben. Da will ich in Hochform sein und um die Medaillen mitmischen. Podgorica ist nur ein erster Schritt zurück.“
Die EM-Auslosung hätte wahrlich leichter kommen können: Am Donnerstag, am 2. Wettkampftag, bekommt es die 28-jährige Wahl-Vorarlbergerin zum Auftakt mit der Vize-Europameisterin von Zagreb und Linz-Grand-Prix-Siegerin Kaja Kajzer (SLO) zu tun. Die beiden treffen auf internationaler Ebene das erste Mal aufeinander. Im Viertelfinale – im Falle zweier Siege – würde voraussichtlich Marion Deketer (FRA/6) warten. Da steht’s im Head-to-Head 2:0 für Piovesana, das letzte Aufeinandertreffen liegt freilich schon mehr als sechs Jahre zurück.