Die Außenbetrachtung ist neu: Magdalena Krssakova, 26, kann – nach dem Rücktritt ihrer direkten Konkurrentin Kathrin Unterwurzacher im Kampf ums Olympia-Ticket – fix für Tokio planen. Eigentlich. Wenn der COVID-19-Virus nicht wäre….
Wie sehr verändert Kathrins Rücktritt Deinen Judo-Alltag?
„Ich war im ersten Momernt richtiggehend schockiert. Mein Ziel war, mich am Ende sportlich durchzusetzen, aber nicht durch Kathrins Verletzungspech. Und obwohl wir direkte Konkurrentinnen waren, haben wir uns sehr gut verstanden. Sie wird mir fehlen, menschlich und als Trainingspartnerin. Andererseits: Ich bin – für mich gesprochen – immer davon ausgegangen, dass ich in Tokio am Start sein werde.“
Du kannst ab sofort fix für Tokio planen. Wie wichtig ist Dir diese Planungssicherheit?
„Natürlich bin ich erleichtert. Es ist schön zu wissen, dass ich meinen Platz so gut wie fix habe. Andererseits: Wer kann derzeit wirklich planen. Ich weiß, dass am Montag in Mittersill der nächste Nationalteam-Lehrgang beginnt. Und ich freue mich aufs verstärkte Techniktraining. Es wird sicher eine coole Woche. Wie’s dann weitergeht, ab August, traut sich niemand vorherzusagen. Erst recht nicht, wann’s auf internationaler Ebene wettkampfmäßig weitergeht. So gesehen ist das mit der Planung für Tokio im Moment schwierig bis unmöglich. Wir müssen im Moment von Tag zu Tag, im besten Fall von Woche zu Woche planen.“
Wie schwierig war die Lockdown-Phase für Dich?
„Ich hab‘ diese Wochen dazu genutzt, meine Gegnerinnen noch genauer zu analysieren, hab‘ extrem viele Videos angeschaut. Und ich hab’s genossen, nicht ständig Gewicht machen zu müssen. Ich habe die Zeit gut genützt.“
Wie gut bist Du schon in Form?
„Ich hab‘ mich die letzte Woche gut erholt, die Batterien wieder aufgeladen. Jetzt tut’s gut, in Mittersill weiter an der Technik arbeiten zu können. Aber wie gesagt: Im Moment denken wir eher in Tagen und Wochen, nicht in Monaten!“