Bis 4. Oktober 2024 hatte ÖJV-Talent Elena Dengg (-70/ESV Sanjindo Bischofshofen/S) bereits fünf Medaillen bei Nachwuchs-Großereignissen gesammelt, eine WM-Medaille (Bronze), 3 EM-Medaillen (1 x Silber, 2 x Bronze) und dazu Silber bei den Europäischen Olympischen Jugendspielen (EYOF) 2022 in Bansky Bystrica (SVK). Dann endlich gelang der heißersehnte und lang erwartete erste Titelgewinn. Die 20-jährige Salzburgerin, aus Mariapfarr, eroberte in Dushanbe (TJK) den Junioren-Weltmeistertitel. Samstagnachmittag legte Elena noch Gold bei der Unter-23-Europameisterschaft in Pila (POL) nach. Seit Herbstbeginn kann Elena auch Gold! Judo Austria bat die zweifache Goldmedaillengewinnerin zum Bilanz-Interview.
Unter-23-Europameisterin: Wie lässt sich dieser Titel einordnen?
Elena Dengg: „Diesmal wird’s vermutlich keinen Empfang geben. Junioren-WM-Gold war da schon noch eine andere Hausnummer. Andererseits ich musste heuer die Junioren-EM in Tallinn auslassen, hatte eine Vielzahl von Verletzungen. So habe ich jetzt doch noch meine zweite Goldene geholt, statt bei den Junioren eben in der U-23-Kategorie. Das ist ein mehr als versöhnlicher Jahresabschluss. Wenn mir das einer Anfang des Jahres gesagt hätte, nach den vielen Verletzungen wie Daumen, Rippen, Knie… hätte ich das nicht für möglich gehalten.“
Zwei Nachwuchs-Titel binnen von sechs Wochen: Wie fällt deine persönliche Jahresbilanz 2024 aus?
Dengg: „Wie gesagt: Von den Verletzungen her war es mein härtes Jahr bislang. Aber durch die zwei Titel zugleich auch mein schönstes. Egal, wie es auch sein mag, wie hart man für den Erfolg arbeiten muss. Man darf nicht aufgeben, muss immer wieder aufstehen und dran bleiben. Dann stellt sich der Erfolg irgendwann ein. Mit den zwei Titeln hätte ich vor ein paar Monaten nicht gerechnet. Das schien zu weit weg. Ich konnte heuer in Summe nur 6 (internationale) Turniere bestreiten.“
Im Finalkampf in Pila hast du mit Samira Bock die zweifache U-23-Europameisterin besiegt, sie ist – ähnlich wie du – auch schon in der allgemeinen Klasse erfolgreich unterwegs, als Nr. 60 im IJF-Ranking. Wie schwer war das Duell mit Selina?
Dengg: „ÖJV-Nationaltrainer Jaromir Jezek und ich haben das vor dem Kampf im Detail besprochen: Wir wussten, Samira hat einen ähnlichen Kampfstil wie ich. Sie lebt vom Griffkampf. Wichtig war: Nicht sie darf mich dominieren, sondern umgekehrt. Ich habe mich durchgesetzt, hatte eigentlich von Anfang an die bessere Kämpferin. Du musst zu 100 Prozent an dich glauben, sonst gewinnst du gegen eine wie Samira sicher nicht…“
Was steht bei dir jetzt als nächstes auf dem Programm?
Dengg: „Ich werden beim Final-Four in Gmunden meine männlichen Klubkollegen vom ESV Sanjindo (Bischofshofen) anfeuern. Danach fliegen wir für drei Wochen nach Japan, startet die Vorbereitung fürs nächste Jahr.“