Für Judo-Aficinados ist das Masters ein absolutes Saison-Highlight: Zum einen, weil Qualität vor Quantität zählt. Nur die besten 36 pro Gewichtsklasse sind startberechtigt. Nicht weniger als 14 Olympiasieger:innen und 36 Weltmeister:innen sind in Budapest genannt. Der hohe Stellenwert des Masters liegt überdies daran, dass es bis zu 1.800 Weltrangliste-Punkte zu holen gibt.
Nicht-Experten können mit dem Begriff Judo-Masters mitunter nicht so viel anfangen. Veranstalter László Tóth, Präsident des ungarischen Judoverbandes und Präsident der Europäischen Judo-Union, bekam das im Vorfeld des Prestige-Events mehrmals zu spüren: „Es war viel schwieriger fürs Masters Sponsoren aufzutreiben als beispielsweise für die Weltmeisterschaften 2017 und 2022. Die meisten verbinden mit dem Begriff Masters Senioren-Bewerbe für 35-Jährige und älter. Wenn ich erzähle, dass 36 Weltmeister und 14 Olympiasieger auf der Matte zu sehen sind, können das viele nicht glauben.“
Die wichtigsten Zahlen und Fakten zum meistunterschätzten Turnier des Jahres:
- Insgesamt sind 419 Judoka aus 59 Nationen am Start – darunter 14 Olympiasieger:innen, 36 Weltmeister:innen und 12 aktuelle Weltranglisten-Erste (von 14 Gewichtsklassen).
- Für den Sieg gibt’s 1.800 Weltranglisten-Punkte (WM-Titel: 2000), für Rang zwei 1.260 und Platz drei 900. In der Olympia-Qualifikation für Paris zählt das Turnier zu 100 Prozent.
- Die größten Delegationen stellen Frankreich (25 Athlet:innen), Ungarn (22), Japan, Usbekistan (je 20), Deutschland sowie Niederlande (je 18). Österreich ist mit 5 Judoka vertreten (Frauen: Katharina Tanzer/-48, Magdalena Krssakaova, Lubjana Piovesana/beide – 63, Michaela Polleres/-70; Männer: Aaron Fara/-100).
- Michaela Polleres ist eine von sechs Europäer:innen, die ihren Masters-Titel von Jerusalem (Mitte Dezember 2022) in Budapest verteidigen. Die 24-jährige Niederösterreicherin ist als Nummer 3 gesetzt.
- Als „Masters-Spezialistin“ gilt Olympiasiegerin Distria Krasniqi (KOS/-52) mit bislang vier Titeln (2018, 2019, 2021, 2022).
- Als Ehrengast hat sich u.a. ihre Hoheit Prinzessin Tomohia von Japan angesagt.