Nächstes Ziel: Nr. 1!

Es dauerte knapp eine Stunde bis WM-Bronzemedaillengewinner Shamil Borchashvili (-81/LZ Multikraft Wels/7) in Taschkent alle internationalen Pressetermine erledigt hatte. Dann erst konnte der 27-jährige Oberösterreicher Bruder Kimran und das ÖJV-Team (Headcoach Yvonne Bönisch, Präsident Martin Poiger, Sportdirektor Markus Moser, Nationaltrainer Robert Krawczyk und Physiotherapeut David Geber) umarmen. Danach nahm er sich Zeit fürs JUDO AUSTRIA-Interview.

Wie fühlt sich dieser Erfolg für dich an – er kam ja praktisch mit Ansage? Du hast vorausgesagt, dass du bei deiner 4. WM-Teilnahme endlich mit einer Medaille heimfliegen wirst. Wie geht’s dir jetzt?

Shamil Borchashvili: „Auch wenn’s komisch klingt. Ich bin nicht ganz zufrieden. Im Viertelfinale hätte ich gegen den Weltmeister (Matthias Casse/BEL) noch cleverer kämpfen können. Ich war knapp am Sieg dran, aber eben nur knapp. Das kann ich mir vorwerfen…“

Sonst war’s aber ein perfekter Tag, oder?

Borchashvili: „Ich war mir sicher: Nach Olympia-Bronze muss endlich auch eine WM-Medaille her. Mein Selbstvertrauen ist größer als in Tokio, damals war da ja für alle eine Überraschung. Dieser Erfolg kam mit Ansage. Das kann man nicht vergleichen. Vor drei Tagen waren es exakt vier Jahre seitdem ich als Bundesheer-Sportsoldat Leistungssport auf höchstem Niveau betreiben kann. Jetzt habe ich Olympia- und WM-Bronze – darauf bin ich wirklich stolz. In nur vier Jahren vom Amateur zum Top-Profi, das kann sich sehen lassen.“

Was hat heute gegen Saeid Mollaei, gegen den du in Tokio und auch bei der WM in Budapest noch verloren hast, den Unterschied ausgemacht?

Borchashvili: „Ich war komplett fokussiert, habe gewusst, was ich besser machen kann. Ich wusste, heute ist er fällig. Das hat dann auch gestimmt.“

Welche Ziele steckst du dir jetzt?

Borchashvili: „Ich rede ja schon länger von Titeln. Bis jetzt habe nur ich daran geglaubt. Ich bin sicher, dass ich in ein paar Jahren Nummer eins sein kann – unter der Voraussetzung, dass ich unverletzt bleibe. Ich will der Beste der Welt sein!“

Foto-Copyright: JUDO AUSTRIA/Gepa Pictures/Mathias Mandl

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