Der erste Wettkampftag der Junioren-WM brachte europäische Ernüchterung. In vier Finalkämpfen setzte es für die Europäer ebensoviele Niederlagen. Japan schaffte mit viermal Gold den „clean sweep“, d.h. holte alle Titel des 1. Tages. Die wichtigsten Fakten und Zahlen zum Auftakt der Unter-21-WM in Odivelas (POR):
Österreich schrammte an einer Medaille vorbei – dank des 5. Platzes von Carina Klaus-Sternwieser (-52/Askö Reichraming/OÖ) – im ersten Junioren-Jahr – nimmt Judo Austria in der Nationenwertung unter 68 Nationen trotzdem den guten 10. Rang ein. Die größten Medaillenchancen hat die rot-weiß-rote Auswahl laut Papierform am Freitag – mit Elena Dengg (-70/als Nr. 3 gesetzt) und Bernd Fasching (-81/6).
„Ähnlich wie bei Elena (Dengg), die im Vorjahr im ersten Junioren-Jahr Vize-Europameisterin in Prag wurde, sollte für Carina dieser fünfte WM-Rang mit 18 der ersten Schritt zur Profikarriere bedeuten. Wir werden mit ihr nach Saisonende die ersten Gespräche in Sachen Zukunft führen“, bekräftigt ÖJV-Sportdirektor Markus Moser.
Kein Tippfehler: Die japanischen Sieger in den Kategorien – 60 und – 66 kg tragen mit Yamato Fukuda den selben Namen, sind beide 19 Jahre alt, aber weder verwandt noch ident.
Keiner des japanischen Gold-Quartetts war gesetzt – die vier nahmen allesamt im IJF-Ranking die Plätze 40 bis 84 ein (damit schlechter als alle fünf AUT-Starter:innen), hatten maximal einen internationalen Start in diesem Jahr. Die Chance, dass einer der vier japanischen Junioren-Weltmeister:innen im nächsten Jahr bei den Olympischen Spielen in Paris mit dabei sein wird, geht gegen gegen null. Dazu ist die interne Konkurrenz im eigenen Land zu groß. Knapp die Hälfte der 14 Olympia-Startplätze wurden vom Verband auch schon zugeteilt. Höchstens für LA 2028 dürfen sich die vier frischgebackenen Goldmedaillengewinner:innen gewisse Chancen auf einen Startplatz ausrechnen.
Nach Tag eins steht es im Duell Japan gegen Europa 4:0 für die Asiaten – sie gewannen alle vier Finale deutlich: Nur einer der vier Gold-Kämpfe ging über die gesamte reguläre Kampfzeit von vier Minuten (-60), alle anderen waren spätestens nach 3:09 Min. vorzeitig beendet – mit Ippon.
Unglaublich, aber wahr: Kano Miyaki (-48) ist gerade 18 Jahre alt, gewann letztes Jahr den Grand-Slam in Tokio (in der allgemeinen Klasse) und hat heuer international außer Odivelas noch kein Turnier bestritten. Bis diese Woche nahm sie nur Platz 44 in der Junioren-Weltrangliste ein. Das wird sich jetzt ändern.
Wie Österreich steht bislang auch Judo-Großmacht Georgien ohne Medaille da. Frankreich brachte es (im direkten Duell mit Österreich) gerade auf eine Bronzemedaille. Die beste europäische Nation ist bislang Italien (1 x Silber, 2 x Bronze).