Paischer verliert Generationenduell

Ludwig Paischer muss sich bei der Judo-WM in Astana in der ersten Runde der Klasse bis 60 kg dem spanischen Junioren-Weltmeister Francisco Garrigos vorzeitig mit Waza-ari-Wertungen geschlagen geben. An seiner Knöchelblessur habe es nicht gelegen, zumindest nicht in erster Linie.

Ludwig Paischer ist bei der WM sein Trainingsrückstand deutlich anzumerken. Wegen einer Bänderverletzung im Knöchel hatte der Salzburger zuletzt sechs Wochen auf Trainingskämpfe (Randoris) verzichten müssen. Sogar sein WM-Start hatte deswegen gewackelt.

Gegen Garrigos wird sein Trainingsrückstand vor allem im Griffkampf deutlich. Paischer hat von Beginn an enorme Schwierigkeiten, seine linke Hand am Revers des Iberers zu platzieren. Nationaltrainer Patrick Rusch fallen die Probleme ebenso auf, der Vorarlberger fordert vom Mattenrand lautstark mehr Konsequenz im Kampf um den Griff.

Ferenci_Paischer Garrigos2„Ich habe deutlich gemerkt, dass mir im Moment vor allem körperlich einiges fehlt“, so Paischer nach der Niederlage gegen den um 13 Jahre jüngeren Garrigos. Dass bei fehlendem Training als erstes die im Judo immanent wichtige Griffkraft nachlässt, ist normal. „Weil für den Griff keine Kraftkammer oder sonst was hilft. Den kannst du nur über Randoris trainieren“, sagt der 33-Jährige.

Die erste Waza-ari-Wertung ist eine Folge der Griff-Dominanz des Spaniers, der Paischer zunächst abbeugt und ihn mit einer Opertechnik namens Sumigaeshi über sich drüberrollt. Beim zweiten Waza-ari wird Paischer aus einem eigenen tief eingedrehten Schulterwurf-Angriff (Seoinage) rausgekontert, der eigentlich nicht zu Lupos bevorzugten Techniken zählt. „Aber aufgrund der Situation musste ich etwas probieren und riskieren.“

Paischer nimmt sich Zeit zum Auskurieren

Die Knöchelblessur habe er im Kampf kaum gespürt. „An der hat es heute bestimmt nicht gelegen. Wobei sie in zweiter Linie natürlich Schuld an der fehlenden Griffkraft hat“, meint der Olympia-Zweite von Peking.

Nun gehe es für Paischer, der sich zuletzt immer von Turnier zu Turnier durchhangelte, vor allem darum, wieder hundert prozentig fit zu werden. „Die Zeit muss ich mir jetzt nehmen, sonst ist es zu spät.“ Wie lang es dauern wird, die Knöchelverletzung, die er seit Anfang Juli mit sich herumschleppt, auszukurieren, ist schwer zu sagen. „Ende September, Anfang Oktober möchte ich wieder voll in den Trainingsbetrieb einsteigen.“ Bis dahin stehen Ausdauer- und Kraft-Inhalte auf dem Programm.

Für die noch bis Ende Mai laufende Olympia-Quali macht sich der Weltranglisten-19. keine Sorgen. „Letztes Jahr habe ich nach der WM meine Punkte gemacht. Die werde ich heuer wieder machen.“

Aus österreichischer Sicht geht es in Astana erst am Mittwoch weiter – und zwar mit Sabrina Filzmoser und Tina Zeltner in der Gewichtsklasse bis 57 kg.

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