20. März 2022

Auftakt nach Maß

Junioren-Europacup in Coimbra: 2 x Gold, 1 x Silber, 1 x Bronze

Das 20-köpfige ÖJV-Team legte zum Saisonauftakt, beim Junioren-Europacup in Coimbra (POR), eine mehr als gelungene Talentprobe ab. Marcus Auer (-60/Creativ Graz/ST) und Aslan Papoyan (-90/Galaxy Judo Tigers/W) holten jeweils Platz eins. Hubert Illmer (-100/ESV Sanjindo Bischofshofen/S) und Elena Dengg (-70/ESV Sanjindo Bischofshofen/S) durften sich bei ihrer Europacup-Premiere über Silber bzw. Bronze freuen. Weitere Platzierungen: 5. Thomas Ecker (-81/LZ Multikraft Wels/OÖ), 7. Laura Kallinger (-63/Judring Wien/W), Jessica Fortner (-70/JU Klosterneuburg/NÖ). Insgesamt waren in Portugal 391 Nachwuchs-Judoka aus 21 Nationen am Start.

„Das Wochenende hätte nicht viel besser laufen können. Marcus Auer war in der Kategorie bis 60 kg eine Klasse für sich, gewann vier seiner fünf Kämpfe mit Ippon, darunter auch das Finale. Von Aslan Papoyan wussten wir, dass er für eine Medaille gut ist, in Coimbra ist ihm an diesem Sonntag wirklich der Knopf aufgegangen. Dass er fünf so starke Kämpfe zeigt, hat mich beeindruckt. Im Finale gegen den Finnen Artur Kanevets ging’s sehr knapp zu. Aslan hat sich letztlich im Golden Score mit einer Kontertechnik durchgesetzt“, bilanzierte ein sichtlich zufriedener ÖJV-Nationaltrainer Béla Riesz. Nachsatz: „Wir haben uns mit diesen Erfolgen viel Selbstvertrauen für die weiteren Turniere geholt. Überbewerten sollte man diese Erfolge aber auch nicht.“

Marcus Auer bezwang auf seinem Weg ins -60-kg-Finale Pietro Andreini (ITA, Sieg durch Ippon nach 1:27 Min.), Jesus Patino Martinez (ESP, Ippon nach 51 Sek.), Meane Korval (FRA, Ippon wegen 3 Shidos des Gegners nach 00:27 Sek. im Golden Score) und Luis Barroso Lopez (ESP, Waza-ari-Erfolg nach Ende der regulären Kampfzeit, 4 Min.). Im Duell um Gold traf der 18-jährige Grazer auf den als Nummer eins gesetzten Simone Aversa (ITA). Aber auch da blieb Auer unangetastet, und setzte sich nach 2:37 Minuten gegen die Nummer 14 der Junioren-Weltrangliste mit Ippon durch.

Aslan Papoyan (-90) schaltete Ryan Rijsken-Salman (GBR, Ippon-Sieg nach 1:11 Min.), Axel Heeren (NED, Ippon nach 1:55 Min.) und Tommaso Fava (ITA, Sieg mit Waza-ari nach Ende der regulären Kampfzeit) aus. Im Semifinale gegen den als Nummer eins gesetzten Schweden Karl Baathe entschied eine Waza-ari-Wertung zu Gunsten des Wieners, im Finale gegen den Finnen Artur Kanevets ging’s dann in die Verlängerung. Eine Kontertechnik gab letztlich nach einer Gesamt-Kampfzeit von 5:43 Min. den Ausschlag. Aslan Papoyan siegte mit Ippon, holte Platz eins und damit das zweite Gold für Österreich.

Die wohl größte Überraschung gelang Hubert Illmer (-100) mit Platz zwei. Der Salzburger ist international noch ein unbeschriebenes Blatt, es war sein 1. Auftreten bei einem Junioren-Europacup. Illmer stürmte mit Siegen gegen Jake Mair (GBR, Ippon nach 1:57 Min.), Michael Akbashev (CAN, Ippon nach 2:33 Min.) und Marc Soumahoro (FRA, Ippon nach 4:00 Min.) ins Finale. Dort gab’s dann nach hartem Kampf gegen Silvan Bulthius (NED) eine Ippon-Niederlage (2:33 Min.). „Huberts Auftreten war richtig stark. Er darf mit diesem 2. Rang sehr zufrieden sein. Erst recht wenn man bedenkt, dass er erst relativ spät zum Judo kam“, staunte Béla Riesz.

Auch für die 18-jährige Elena Dengg (-70) bedeutete Coimbra ihre Junioren-Europacup-Premiere und auch sie durfte sich letztlich über eine Medaille (in Bronze) freuen. Die einzige Niederlage des Tages kassierte sie im Viertelfinale gegen die Holländerin Annemarijne Pleoeger (3 Shidos/Disqualifikation nach einer Kampfzeit von insgesamt 6:11 Min.). Siege gab’s gegen Noa Gonzalez da Costa (ESP, Ippon nach 46 Sek.), Alexandria Lefort (CAN, Ippon, 2:23 Min.), die Klosterneuburgerin Jessia Fortner (Waza-ari, 4 Min.) und Noelia Insua Iglesias (ESP, Ippon nach 3:57 Min.).

Einziger rot-weiß-roter Wermutstropfen des Wochenendes: Lisa Tretnjak (-63/SU Noricum Leibnitz) zog sich im Viertelfinale gegen die als Nummer eins gesetzte (und spätere 5. Platzierte) Laura Vazquez-Fernandez (ESP) eine Schulterverletzung zu und musste aufgeben. Béla Riesz:; „Wir hoffen, dass Lisa bald wieder trainieren kann. Eine MR-Untersuchung am Montag soll Aufschluss über die Schwere der Verletzung bringen.'“


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