14 Sekunden. Exakt so lange dauerte der Bronzekampf von Aaron Fara (-100/JC Wimpassing Sparkasse/8) beim Grand-Slam-Turnier in Abu Dhabi (UAE). Gleich mit dem ersten Angriff, einem Front-uchi-mata, warf der 26-jährige Niederösterreicher seinen Gegner Marc Francois Ngayap (FRA) Ippon.
Seinem Ruf als schnellster Kämpfer auf der World Tour, machte Fara auch im restlichen Turnierverlauf einmal mehr alle Ehre. Gerade einmal 2:03 Minuten brauchte die Nummer 16 der Weltrangliste für seine vier Ippon-Siege gegen Emomrizo Anvarzoda (TJK, 0:33 min), Dzhafar Kostoev (UAE/4, 0:37 min), Zelimkan Bashaev (BRN, 0:39 min) und eben Nagayap. Einzig im Viertelfinale musste er sich dem topgesetzten Europameister Michael Korrel (NED/1) mit einem Festhaltegriff im Golden Score geschlagen geben (Kampfzeit hier: 5:05 min).
„Aaron ist eine Naturgewalt, das hat auch der junge Franzose im kleinen Finale schnell zu spüren bekommen. Insgesamt war das einmal mehr ein bärenstarker Auftritt. Er hat sein Programm konsequent durchgezogen und spektakuläre Würfe gezeigt. Nur die Bodenaktion gegen Korrell hat ihn die Kirsche auf der Torte gekostet“, freute sich auch ÖJV-Sportdirektor Markus Moser über die „mehr als verdiente“ Bronzemedaille beim letzten Turnier vor der Europameisterschaft in Montpellier (FRA, 3.-5.11.). Für Fara war es nach Gold in Antalya (TUR) und Silber in Tashkent (UZB) bereits die dritte Grand-Slam-Medaille, alle holte er heuer.
Eine gelungene Generalprobe legte auch EM-Debütant Thomas Scharfetter (-90/ESV Sanjindo Bischofshofen/S) mit Platz sieben auf die Tatami. In den Vorrunden-Kämpfen gegen David Aghasaryan (USA) und David Klammert (CZE/6) setzte sich der 22-jährige Salzburger jeweils mit Waza-ari durch. Das Achtelfinale gegen Eljan Hajiyev (AZE) gewann Scharfetter vorzeitig mit Waza-ari awasete Ippon. Einzig gegen den früheren Weltmeister und späteren Sieger Nemanja Majdov (SRB/2), im Viertelfinale, sowie den Olympia-Dritten von Tokio Krisztian Toth (HUN/3), in der Repechage, musste sich der Weltranglisten-51. geschlagen geben. Für Scharfetter, der erst im Vorjahr sein Debüt auf der Judo World Tour gab, war es bereits der vierte Top-Acht Platz in Folge.
Apropos Top-Acht: die EM-Generalprobe in Abu Dhabi ist für Österreichs Team definitiv geglückt. Von den sechs angetretenen Judoka erkämpften alle eine Platzierung. Neben Aaron Fara holten auch Lubjana Piovesana (-63/LZ Hohenems/V, 1. Grand Slam Medaille) und Wachid Borchashvili (-81/LZ Multikraft Wels/OÖ, 2. Grand Slam Medaille) Bronze. Michaela Polleres (-70/JC Wimpassing Sparkasse/NÖ), Magdalena Krssakova (-63/JC Sirvan/W) und Thomas Scharfetter konnten jeweils als Siebente anschreiben. „Sechs Starter:innen, sechs Platzierungen, drei Medaillen – so eine Ausbeute bei einem Grand Slam Turnier kann sich wirklich sehen lassen. Jetzt können wir nächste Woche mit viel Selbstvertrauen im Gepäck nach Montpellier fahren“, freute sich ÖJV-Sportdirektor Moser über die gelungene EM-Generalprobe.