Der Sprung ins kalte Wasser ist vorprogrammiert. „Ich gehe ohne große Erwartungen ins neue Jahr“, bekennt Elena Dengg (-70/ESV Sanjindo Bischofshofen/S) offen. Die Junioren-Weltmeisterin und Unter-23-Europameisterin gibt 2025 ihren Einstieg in der allgemeinen Klasse bzw. auf der IJF-World-Tour. Die erste Bewährungsprobe erfolgt Mitte Februar beim Grand-Slam-Turnier in Baku (AZE/14. – 16.02.). „Es wäre vermessen zu sagen, ich kämpfe in der AK sofort um Medaillen mit. Die wenigsten Athletinnen schaffen auf der World Tour gleich im ersten Jahr den Durchbruch. Ich setze mich jedenfalls bewusst nicht unter Druck. Aber klar traue ich mir zu, die ein oder andere Top-7-Platzierung zu erreichen und ev. auch ein European-Open-Turnier zu gewinnen.“
Die 20-jährige Salzburgerin hatte 2024 monatelang mit Verletzungen (Daumen, Rippe, Knie) zu kämpfen. „Ich konnte nur wenige Wochen normal trainieren. Diesen Rückstand muss ich erst wieder aufholen. Schon deshalb versuche ich die Erwartungen nicht zu hoch zu schrauben.“
Teamkollegin Lubjana Piovesana, zweifache Grand-Slam-Siegerin, Weltranglisten-Sechste (-63), dient als leuchtendes Vorbild: „Lulu hat sich innerhalb kürzester Zeit in der Weltklasse etabliert. Von ihr kann ich mir in allen Bereichen viel abschauen. Den größten Nachholbedarf habe ich eindeutig im Bodenkampf. Vielleicht frag‘ ich bei Lulu noch in Mittersill um ein paar Privat-Trainingsstunden an.“ Nachsatz: „Im Gegenzug kann ich ihr Privatstunden im Skifahren anbieten.“
Der erste Saisonauftritt von Elena Dengg ist bei den Unter-23-Meisterschaften am 26. Jänner in Schwaz (T) geplant. „Ein bisschen Wettkampf-Atmosphäre kann nicht schaden.“ Eine weitere Goldmedaille auch nicht…