Vorweihnachts-Stress wird bei Lubjana Piovesana nicht aufkommen. „Ich bin vorbereitet“, meint die 27-Jährige mit dem Brustton der Überzeugung. „Wenn’s um Weihnachts-Spirit geht, bin ich ganz vorne dabei. Ich liebe Weihnachten.“
Der Weihnachtsbaum steht seit 1. Dezember schön geschmückt im Wohnzimmer. Die Geschenke sind längst eingepackt. Und auch die in England so beliebten Weihnachts-Crackers sind vorbereitet. „Mama (Amanda) hat sie mitgebracht, sie dürfen am Heiligen Abend auch in Vorarlberg nicht fehlen.“
In diesem Jahr feiert „Lulu“, wie die Austro-Britin von allen genannt wird, Weihnachten mit Freund Laurin Böhler und dessen Eltern in Lochau bei Bregenz. „Mit österreichischer Küche und hoffentlich weißen Weihnachten. Skifahren darf in diesen Tagen nicht fehlen. Das versteht sich von selbst.“ Spätestens mit dem Olympic Training Camp ab 7. Jänner in Mittersill hat dann wieder das spezifische Judotraining Priorität. Aktuell wird noch am Grundlagen-Aufbau gearbeitet.
Lubjana Piovesana ist seit fünf Jahren mit Teamkollege Laurin liiert, seit knapp vier Jahren lebt sie in Österreich und pendelt zwischen Lebensmittelpunkt Vorarlberg und dem ÖJV-Bundesstützpunkt auf der Gugl in Linz. Anfang Jänner 2023 erhielt die Britin die österreichische Staatsbürgerschaft und durfte nach zweijähriger Wettkampfpause, im Judo-Austria-Judogi, zurück auf die IJF-World-Tour. 23 Wettkämpfe hat sie seither bestritten.
„Sportlich hätte es nicht viel besser laufen können, auch wenn ich bei Großereignissen noch ohne Medaille dastehe. Wenn du mir vor zwei Jahren gesagt hättest, dass ich Olympia-, WM- und EM-Fünfte werde, dazu zwei Grand-Slams gewinne, hätte ich dich vermutlich ausgelacht“, betont die Weltranglisten-Sechste. Am 3. Jänner feiert sie ihren 28. Geburtstag. Die sportlichen Ziele sind klar: „Nach den Grand-Slam-Goldenen sollen jetzt auch EM- und WM-Medaillen her.“ Saisonhöhepunkt wird – neben dem Heim-World-Tour-Turnier von 7. bis 9. März in Linz – die WM in Budapest Mitte Juni sein. Da will der Rotschopf idealerweise am Podium stehen.
„Wir sind richtig happy mit Lulu. Ihre Entwicklung ist großartig, sie ist dreimal sehr knapp an einer Medaille bei einem Großereignis vorbeigeschrammt. Sie wird uns noch sehr viel Freude bereiten, sie ist neben Michi unsere große Hoffnung für 2028“, streut Yvonne Snir-Bönisch ihrem Schützling Rosen.
„Ich freue mich auf 2025″, sagt Lubjana Piovesana. Sportlich soll der Höhenflug weitergehen. Privat sind die Weichen gestellt: Weihnachten wird sie nächstes Jahr wieder in Birmingham, mit dem jüngeren Bruder Luis und ihren Eltern in Birmingham feiern. Mit Weihnachts-Crackers von der Mama und mit einem Truthahn auf dem Tisch.“
Lubjana Piovesana und Herzbube Laurin Böhler lieben Weihnachten, egal, wo gefeiert wird…