29. März 2015

Drexler wird nur von Angstgegnerin gestoppt

Hilde Drexler (bis 63 kg) gelingt in Samsun (TUR) erstmals bei einem Grand-Prix-Turnier der Sprung in ein Finale. Die Wienerin muss sich dort aber einmal mehr der Weltranglisten-Vierten Anicka van Emden (NED) geschlagen geben. Marcel Ott (bis 81) feiert nach rund acht-monatiger Verletzungspause mit zwei Kampfgewinnen ein anständiges Comeback auf der World Tour. Unterwurzacher und Graf scheiden in der Vorrunde aus.

Erstmals gelingt Hilde Drexler der Sprung in ein GP-Finale und dann heißt die Gegnerin ausgerechnet Anicka van Emden. Das Head-to-Head (www.judoinside.com) spricht vor dem Finalduell mit 0:13 eine klare Sprache. Die Wienerin, die sich im Griffkampf sehr aggressiv präsentiert, verkauft sich teuer, unterliegt der physisch starken Niederländerin letztlich aber aufgrund einer Yuko-Wertung für einen Hüftwurf (Sode-tsuri-komi-goshi).

Anfangs setzt sich die Weltranglisten-13. nach einem Freilos jeweils mit Yuko gegen Meriem Bjaoui (TUN) und Anna Bernholm (SWE) durch. Einem Festhalter-Sieg über Busra Katipoglu (TUR) folgt ein Viertelfinal-Krimi mit Alice Schlesinger. Gegen die gebürtige Israelin, die nach langwierigen Differenzen mit ihrem Verband seit heuer für Großbritannien startet, gerät Drexler mit zwei Yuko-Wertungen in Rückstand, ehe sie das Ruder mit einem Waza-ari für einen gerollten Innenschenkelwurf (Uchi-mata) in letzter Minute noch herumreißt.

Anständiges Comeback von Ott

Das Tiroler-Duo Kathrin Unterwurzacher und Bernadette Graf sucht – ähnlich wie Sabrina Filzmoser – nach dem intensiven Vorbereitungsblock in Japan noch nach der Wettkampf-Form. Bis 63 kg startet Unterwurzacher zwar nach einem Freilos mit einem Ippon über Soufia Belattar (MAR) in das Turnier, scheidet aber infolge mit einer Yuko-Niederlage im Achtelfinale gegen Juul Franssen (NED) aus. Graf unterliegt bis 70 kg in ihrem ersten Kampf der Belgierin Roxane Taymans.

Positive Nachrichten gibt es indes endlich wieder von Marcel Ott. Bei seinem ersten World-Tour-Auftritt seit der WM im August, bei der er sich am Knie verletzte, zieht der Wiener mit Siegen über Artem Vasylenko (UKR) und Jakub Kubieniec (POL) in das Achtelfinale der Klasse bis 81 kg ein, wo er vom Weltranglisten-13. Joachim Bottieau (BEL) abgehebelt wird.

Ein sehr anständiges Comeback für den mittlerweile an die 38. Stelle der Weltrangliste zurückgefallenen 25-Jährigen, der nach seiner Knie-Verletzung mit einem verschobenen Halswirbel zu kämpfen hatte. Dieser sorgte für Ohnmachtsanfälle unter Belastung.

„Die Nackenprobleme habe ich wieder im Griff und ich bin wieder voll belastbar“, meint Ott. „Leistungsmäßig sehe ich mich erst bei 70 Porzent. Judofitness und Aggressivität fehlen noch, aber das kommt schnell wieder. Nach meinen Kämpfen war ich schnell k.o.. Jedoch habe ich gerade einmal zwei Judo-Trainings hinter mir.“

Am Sonntag folgen mit Christoph Kronberger (bis 100) und Daniel Allerstorfer (+100) die beiden letzten österreichischen Starter in Samsun. Ersterer hatte sich durch seinen dritten Platz heuer in Rom für einen GP-Einsatz empfohlen.

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