24. Mai 2023

Abschied nach 28 Jahren!

Sabrina Filzmoser ist – aus heimischer Sicht – der unumstrittene Star des 1. Wettkampftages am Donnerstag beim Oberösterreich-Judo-Grand-Prix in der Linzer TipsArena. Die Lokalmatadorin gibt ihren Abschied aus dem ÖJV-Nationalteam (-57 kg). Nach insgesamt 28 Jahren sind jetzt neue Aufgaben und Herausforderungen angesagt. An Zielen mangelt es der vierfachen Olympia-Teilnehmerin jedenfalls nicht.

Eigentlich hätte es eine kurze Ansprache geben sollen, einen letzten feierlichen Moment nach gut 28 Jahren ÖJV-Nationalteam-Zugehörigkeit. „Aber ich muss passen“, erzählt Judo-Austria-Aushängeschild Sabrina Filzmoser. Die 42-jährige Welserin sitzt in ihrer Funktion als ÖJV-Vizepräsidentin bei der Auslosung für den Oberösterreich-Grand-Prix am Podium, anschließend geht’s schnurstracks zu letzten Abwaage als Sportlerin samt Judogi-Kontrolle. Unter 57 kg gilt es für die 2-fache Ex-Europameisterin und 4-fache Olympia-Teilnehmerin auf die Waage zu bringen. Dann steht ihrem Start beim Heim-World-Tour-Turnier nichts mehr im Wege.

„Es ist ein ziemlich verrückter Vorbereitungstag – selbst für meine Verhältnisse“, lächelt Sabrina. Die Athletensprecherin des Weltverbandes (IJF) hat in der Früh mit der pakistanischen Botschaft telefoniert und ihren Flug nach Islamabad für 1. Juni gebucht. Ihr nächstes Judo-for-Peace-Charity-Projekt in Pakistan ist längst angelaufen.

„Ein letztes Mal…“, das hat man von Filzmoser schon öfters gehört. Mittwoch, am 25. Mai 2023, wird sie – wie auch beim letzten Olympia-Auftritt in Tokio – von Headcoach Yvonne Snir-Bönisch betreut. Die Olympiasiegerin von 2004 und Sabsi kennen sich seit 1996. Damals, standen sie sich bei einem Jugendturnier in Wels im Finale gegenüber. In Wels siegte die Hausherrin, das war später dann nicht immer so.

Als die Oberösterreicherin Mittwoch kurz in der Halle vorbeischaute, war für Nervosität noch kein Platz. „Aber ich habe sofort eine Gänsehaut bekommen, die Halle sieht super aus.“ Ihr persönliches Ziel für den finalen Showdown: „Meine Ziel wäre, nicht nur einen Kampf zu bestreiten, sondern möglichst gleich ein paar Runden zu überstehen. Dann wäre ich glücklich.“

Ab Freitag rücken dann wieder andere Themen in den Vordergrund: der erste Praxis-Block bei der Polizei, die Dienstprüfung hat sie letzte Woche mit Bravour geschafft. Das IJF-Charity—Projekt in Nepal, die Flugschein-Fortbildung auf Hawaii usw. Auch die nächste Vorstandssitzung für den ÖJV wird folgen. Judo wird weiterhin Sabsis Leben bestimmen. „Nur auf eine andere Art – mehr im Hintergrund.“

Den Judo-Fans wird Sabrina Filzmoser fehlen.


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