Anlässlich der völlig neu überarbeiteten dritten Auflage des Handbuchs „Für Respekt und Sicherheit – gegen sexualisierte Gewalt im Sport“ fand im Haus des Sports eine Podiumsdiskussion zum Thema statt. Als Hausherr und Einlader fungierte Sportminister Kogler. ÖJV-Präsident Martin Poiger war einer der Hauptredner:innen am Podium.
Judo Austria beschäftigt sich seit Jahren sehr intensiv mit dem Thema sexualisierte Gewalt. „Im Judo als Kampfsportart war körperliche und sexualisierte Gewalt sowohl national wie international immer wieder ein Thema. Da wird seit Jahren sehr genau hingeschaut und rigoros durchgegriffen“, betonte Martin Poiger.
Die wichtigsten Maßnahmen im Überblick:
- Der Österreichische Judoverband fordert bei der Trainerausbildung die Unterzeichnung eines Ehrenkodex.
- Die Vorlage eines Strafregisterauszugs wird für Trainer:innen verpflichtend vorgeschrieben.
- Im ÖJV ist Vorstandsmitglied Veronika Jakl mit dem Thema befasst, dazu gibt es drei sogenannte Vertrauenspersonen (Christina Damböck, Marlies Menhart und Andreas Mayerhofer), die sich mit Verdachtsfällen (seien sie auch noch so vage) auseinandersetzen.
„Es liegt im ureigensten Interesse eines Sportverbandes für ein sicheres Umfeld zu sorgen“, stellte Martin Poiger klar. Sportminister Werner Kogler unterstrich die Wichtigkeit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. „Der Sport ist ein Brennglas der Gesellschaft. Was dort – im Guten wie im Schlechten – auftritt, findet sich auch im Sport wieder: Betrug, Machtmissbruch und Gewalt in allen Ausprägungen. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, diese Schattenseiten genau zu evaluieren und entsprechend zu bekämpfen. Mit einem klaren Ziel: Jede und jeder sollte ohne Angst vor Missbrauch und Übergriffen trainieren können.“
Claudia Koller, Geschäftsführerin der Initiative 100 Prozent Sport, präsentierte die Kerninhalte des Handbuchs „Es geht nicht nur um körperliche Übergriffe, sondern auch um verbale Abwertungen oder sexualisierte Witze. Psychische Gewalt ist ein ganz wesentlicher Aspekt. Betroffen sind Kinder und Jugendliche, männliche wie weibliche. Es braucht Erwachsene, die hinschauen und Grenzüberschreitungen Einhalt gebieten. Diese Verantwortung kann nicht an die Betroffenen delegiert werden.“