Am 17. und 18. Oktober stehen die Österreichischen Staatsmeisterschaften in Oberwart an, eine Woche später soll die IJF-Tour in Budapest fortgesetzt werden. Höchste Zeit fürs Österreichische Nationalteam auch die Intensität im Training schrittweise zu erhöhen. Sportwissenschaftler Grzegorz Bialowas, in Diensten von Leistungssport Austria im BSFZ Südstadt, hat die letzten fünf Nationalteam-Trainingslehrgänge in Mittersill bzw. St. Johann begleitet. Wie er die Form- und Leistungskurve der österreichischen Top-Judoka bewertet? Ein Kurz-Interview.
Grzegorz, wie gut haben die Nationalteam-AthletInnen die COVID-19-(Wettkampf-) Pause überstanden?
Grzegorz Bialowas: „Rein körperlich haben unsere AthletInnen die Pause wirklich gut genutzt. Die Kraft- und Ausdauerwerte sind bei allen gestiegen. Die besonders eifrigen musste ich manchmal sogar bremsen, um das Verletzungsrisiko nicht unnötig zu erhöhen, das wäre kontraproduktiv.“
Du warst bislang bei allen fünf Trainingslagern mit dabei. Wie fällt Dein Resümee aus wissenschaftlicher Sicht aus?
Bialowas: „Sind im Trainingslager Weltklasse-AthletInnen aus anderen Nationen mit dabei, wie bei den letzten beiden Lehrgängen in St. Johann, geht’s ungleich härter zur Sache, als wenn du gegen deine nationalen Standard-Partner kämpfst. Das zeigen die Laktat- bzw. CK (Creatinkinase) -Werte ganz deutlich. Die Intensität steigt – je nach Gegner – bis zu 20 Prozent, das lässt sich dann sowohl beim Stoffwechsel als auch bei der Muskelbelastung nachweisen.“
Wann wird gemessen?
Bialowas: „Harnstoff- und CK-Tests machen wir in der Früh, um die Trainingsbelastungen bzw. etwaige Muskelschäden überprüfen zu können. Wenn die Verletzungsgefahr überdimensional steigt, kann’s auch Zwangspausen geben. Bei den Trainingseinheiten führen wir Laktattests durch. Dazu erarbeiten wir individuelle Krafttrainings- und Fitnessprogramme.“