18. Oktober 2020

Michaela Polleres kam, sah und siegte

Die Weltranglisten-Fünfte Michaela Polleres war bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften in Oberwart erwartungsgemäß eine Klasse für sich: Die 23-jährige Niederösterreicherin gewann alle ihre drei Kämpfe vorzeitig, das längste Duell (im Finale) dauerte 1:41 Minuten. Für das ÖJV-Aushängeschild war es der dritte Staatsmeistertitel.

Das erste Highlight des zweiten Wettkampf-Tages bei den Judo-Staatsmeisterschaften in Oberwart war der Finalkampf in der Kategorie -90 kg. Normalerweise tritt Shamil Borchashvili in der Kategorie -81kg an, jetzt nach der langen Wettkampfpause entschied er sich für einen Start in der nächsthöheren Kategorie. „Es hätte vor dem Grand Slam in Budapest keinen Sinn gemacht, zweimal knapp 8 kg abzunehmen. Da hätte ich zu viel Kraft verloren“, meinte der 25-jährige Welser.

Normalerweise trainiert er gemeinsam mit Johannes Pacher, in Oberwart kam’s nach langer Pause wieder zu einem Wettkampf-Duell. „Beim Bundesliga-Final Four in Gmunden (November 2019) hatte Jo den besseren Tag, diesmal war’s ich“, lächelte Shamil. „Ich habe einen Moment, nach dem Ushi-mata, zu viel riskiert, er hat mich beinhart ausgekontert“, erklärte Johannes Pacher. Auch er lächelte: „Mir ist während des Kampfes ein kleines Hoppala passiert, meine Hose ist im Schritt gerissen, ich musste mir von einem Kollegen (Michael Niederdorfer) eine Hose borgen.“

Nächste Woche, beim Re-Start der IJF-Tour in Ungarn, werden die beiden Freunde Shamil Borchashvili und Johannes Pacher wieder in getrennten Gewichtsklassen starten.

Ganz ohne Hoppala kam Michaela Polleres (-70kg) aus. Die Weltranglisten-Fünfte setzte sich im Finale gegen Titelverteidigern Anna-Lena Schuchter durch. „Sie ist vier Jahre jünger, aber hat sich tapfer geschlagen. Für mich war es ein perfekte Generalprobe für nächste Woche, wenn es mit der IJF-Tour wieder losgeht“, betonte die 23-jährige Niederösterreicherin.

Seinen ersten Staatsmeistertitel holte Sebastian Dengg (ESV Sanjindo Bischofshofen/-81kg). Jacqueline Springer (Vienna Samurai) setzte sich erwartungsgemäß in der Kategorie bis 48 kg durch – für Gold benötigte sie zwei Siege. Ihr Erfolg war der erste an diesem Wochenende für die Bundeshauptstadt.

Österreichische Judo-Staatsmeisterschaften, Oberwart, 2. Wettkampftag (Vormittagsblock):

-48 kg (3 Teilnehmerinnen): 1. Jacqueline Springer (Vienna Samurai), 2. Lisa Peherstorfer (UJZ Mühlviertel);

-70 kg (8 Teilnehmerinnen): 1. Michaela Polleres (JC Wimpassing), 2. Anna-Lena Schuchter (LZ Vorarlberg), 3. Elena Dengg (ESV Sanjindo) und Pia-Jaqueline Kraft (JZ Innsbruck);

-81 kg (14 Teilnehmer): 1. Sebastian Dengg (ESV Sanjindo), 2. Wojciech Kanik (UJZ Mühlviertel), 3. Adam Borchashvilli (Volksbank Galaxy Tigers) und Christopher Wagner (Volksbank Galaxy Tigers);

-90 kg (13 Teilnehmer): 1. Shamil Borchashvili (LZ Multikraft Wels), 2. Johannes Pacher (Volksbank Galaxy Tigers), 3. Michael Niederdorfer (ESV Sanjindo) und Aslan Papoyan (Volksbank Galaxy Tigers).

Die SiegerInnen-Quotes:

Jacqueline Springer (-48 kg): „Mein Ziel war es einfach, heute Spaß am Kämpfen zu haben. Ich habe mich sehr auf den zweiten Wettkampf nach der langen Pause gefreut, beim Länderkampf war ich ja auch schon dabei. Ich habe trotz meiner Favoritenrolle versucht, mir keinen Druck zu machen.“

Michaela Polleres (-70 kg): „Ich bin mit meiner Leistung heute sehr zufrieden. Ich habe gesehen, dass ich Richtung Budapest auf einem guten Weg bin. Der Titel freut mich, weil es der erste Wettkampf seit langer Zeit war.“

Sebastian Dengg (-81 kg): „Ich freue mich sehr über meinen ersten Staatsmeistertitel. Der zweite Kampf, den ich gegen Adam Borchashvilli gewonnen habe, war sehr kräfteraubend. Dank meiner guten Vorbereitung in den letzten Monaten konnte ich aber trotzdem meinen Plan durchziehen.“

Shamil Borchashvili (-90 kg): „Meinen Finalgegner Joe Pacher kenne ich schon sehr lange, auch wenn wir üblicherweise in anderen Gewichtsklassen kämpfen. Ich konnte mich heute für die Niederlage beim Bundesliga-Final-Four 2019 revanchieren. Unsere Kämpfe sind immer knapp.“


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