Das Starterfeld für die Judo-WM in Doha (QAT, 7. – 14.5.) entspricht höchsten Maßstäben. Insgesamt 670 Judoka aus 99 Nationen werden erwartet. Nicht weniger als sieben Nationen (FRA, ITA, JPN, KAZ, KOR, MGL, UZB) schöpfen das maximale Sportler:innen-Kontingent von 18 (für insgesamt 14 Gewichtsklassen) aus. Von den 14 Weltranglisten-Ersten fehlen (verletzungsbedingt) nur die Britin Chelsea Giles (-52 kg) und der Usbeke Davlat Bobonov (-90). Judo Austria tritt mit 9 Aktiven an, mit Michaela Polleres (-70/Nr. 3) und Shamil Borchashvili (-81/6) sind zwei gesetzt.
ÖJV-Headcoach Yvonne Snir-Bönisch hat für Österreich zwei Medaillen als Ziel ausgegeben: „Seit meinem Amtsantritt im Januar 2021 haben wir vor jedem Großereignis gesagt: Mit einer Medaille wären wir zufrieden – das ist unser Mindestanspruch. Seit damals haben wir 2 Olympia- und 2 WM-Medaillen geholt, dazu einen Masters-Sieg und 3 Grand-Slam-Erfolge. Es ist an der Zeit, dass wir noch selbstbewusster werden und uns höhere Ziele setzen. Wir haben aktuell mit Michaela Polleres, den Brüdern Shamil, Wachid Borchashvili und Aaron Fara insgesamt vier Athlet:innen, die mit einer Medaille spekulieren dürfen“, meint die Olympiasiegerin von 2004.
Zum Vergleich: Von 2010 (Sabrina Filzmoser, Tokio, -57, Bronze) bis 2021 (Michaela Polleres, Budapest, -70, Bronze) ging Österreich bei einer WM jeweils leer aus. Im Oktober 2022, bei der letzten WM, holte Shamil Borchashvili (-81) Bronze.
Das gesamte ÖJV-Aufgebot für Katar, Einzel, Frauen (5): – 48 kg: Katharina Tanzer (SU Noricum Leibnitz/ST/27 Jahre alt/Nr. 23 der Weltrangliste/2. WM-Start nach Taschkent/UZB 2022), -63: Magdalena Krssakova (JC Sirvan/W/29/32/5. WM-Teilnahme), Lubjana „Lulu“ Piovesana (LZ Hohenems/V/26/60/WM-Debüt), -70: Elena Dengg (ESV Sanjindo Bischofshofen/S/18/Nr. 10 im Junioren-Ranking, Nr. 79 der allgemeinen Klasse/WM-Debüt), Michaela Polleres (JC Wimpassing Sparkasse/NÖ/25/3/5. WM-Teilnahme);
Männer (4): -60: Marcus Auer (Creativ Graz/ST/19/5. der Junioren-Weltrangliste, 93 in der allgemeinen Klasse/2. WM-Teilnahme), -81: Shamil Borchashvili (LZ Multikraft Wels/OÖ/27/6/3. WM-Teilnahme), Wachid Borchashvili (LZ Multikraft Wels/OÖ/24/33/2. WM-Teilnahme),-100: Aaron Fara (JC Wimpassing Sparkasse/NÖ/25/22/5. WM-Teilnahme).
Im Mixed-Team-Bewerb am 14. Mai kommen dazu auch noch folgende 3 Judoka zum Einsatz: -57: Verena Hiden (SU Noricum Leibnitz/ST), +70: Maria Höllwart (ESV Sanjindo Bischofshofen/S); -73: Lukas Reiter (JC Wimpassing Sparkasse/NÖ).
Weitere Fakten zur WM in Doha:
- Das größte Kontingent im Judo-Austria-Aufgebot stellen die Steiermark und Niederösterreich mit je 3 Starter:innen, gefolgt von Salzburg, Oberösterreich (je 2). Wien und Vorarlberg sind mit jeweils einer Starterin vertreten.
- Die jüngste Österreicherin ist Elena Dengg mit 18 Jahren. Marcus Auer, 19, und Verena Hiden, 20, sind jeweils auch noch bei den Junior:innen startberechtigt.
- Elena Dengg (-70) und Lubjana Piovesana (-63) geben in Doha ihr WM-Debüt.
- Die meiste Erfahrung bringen die 29-jährige Magdalena Krssakova, Michaela Polleres, 25, und Aaron Fara, 25, mit: Für das Trio bedeutet Doha bereits die 5. WM-Teilnahme.
- Noch gab’s auf internationaler (Wettkampf-) Ebene das Bruderduell zwischen Shamil und Wachid Borchashvili nicht. Seit heuer, seit dem Wechsel von Wachid zurück in die Kategorie – 81 kg, ist das Aufeinandertreffen der beiden Brüder wieder möglich.
- Die Einsatztage der ÖJV-Starter:innen:
Sonntag, 7.5.: – 48 kg: Katharina Tanzer, -60: Marcus Auer
Mi., 10.5.: -63: Lubjana Piovesana, Magda Krssakova, -81: Shamil und Wachid Borchashvili – Shamil ist als Nr. 6 gesetzt;
Do., 11.5.: -70: Elena Dengg, Michaela Polleres
Fr., 12.5.: -100: Aaron Fara
So., 14.5.: Mixed-Team – mit Österreich
Die Vorrunden-Kämpfe beginnen großteils um 11 Uhr Ortszeit (MEZ: 10 Uhr, kurzfristige Änderungen sind noch möglich), der Finalblock ist für 18 Uhr angesetzt (MEZ: 17:00).
- Die WM geht in der Ali Bin Hamad al-Atliyah Arena in Doha in Szene, die eigens für die Handball-WM 2015 gebaut wurde. Fassungsvermögen: 7.700 Besucher:innen, Baukosten: 110 Mio. €.
- Die 14 Einzelbewerbe (Frauen: -48 kg, -52, -57, -63, -70, -78, +78; Männer: -60, -66, -73, -81, -90, -100, +100) werden an sieben Wettkampftagen ausgetragen. Am 8. und letzten Wettkampftag geht der Mixed-Team-Bewerb (mit Österreich) in Szene. Rund 20 Nationen werden erwartet.
- In der Nennliste für die Judo-Weltmeisterschaft in DOHA (QAT, 7. – 14. Mai) scheinen insgesamt 20 individuelle neutrale Athleten (18 russische, 2 weißrussische) auf. Eine unabhängige Kommission – eingesetzt von der IJF – wird noch im Detail die politische Unabhängigkeit der 20 genannten Judoka prüfen. Mit Madina TAIMAZOVA (-70 kg), Tamerlan BASHAEV (+100) und Niiaz ILIASOV (-100) sind alle drei russischen Olympia-Bronzemedaillengewinner von Tokio für die WM genannt. Zuletzt waren russische und weißrussische Starter (unter neutraler Flagge) beim Grand-Slam-Turnier in ULAANBAATAR (MGL) im Juni 2022 am Start. Die Entscheidung der IJF entspricht den Empfehlungen des Internationalen Olympischen Komitees. Der ukrainische Verband zog seine Nennung für Doha postwendend zurück.
- In der Kategorie bis 70 kg (Nr. 3: Michaela Polleres) sind alle Top-10 der Weltrangliste am Start, in der Kategorie bis 81 kg (Nr. 6: Shamil Borchashvili) sind es deren 9, fehlt nur die Nr. 8 (Vedat Albayrak/TUR). Insgesamt haben 126 (von gesamt 140) Top-Ten-Athlet:innen im IJF-Ranking für Doha genannt.
- Europa stellt diesmal mit Barbara Matic (CRO/-70), Romane Dicko (FRA/+78) und Tato Grigalashvili (GEO/-81) nur drei Titelverteidiger:innen.
- An Preisgeld werden insgesamt 998.000 Dollar ausgeschüttet. Für den WM-Titel gibt’s 26.000 Dollar, für Silber 15.000 und für Bronze 8.000. Das Preisgeld wird jeweils zwischen Athlet:in und Betreuer:in aufgeteilt. Für Gold kassiert der Aktive 20.800/der Coach 5.200, für Silber 12.000/3.000 und für Bronze 6.400/1.600. Im Mixed-Team-Bewerb kassiert der Titelträger insgesamt 90.000 Dollar.